In erster Instanz wurde Brankovic am vorigen Donnerstag freigesprochen. Da die Anklage Einspruch einlegte, musste Brankovic in der serbisch-montenegrinischen Botschaft die heutige Entscheidung des Berufungsgerichtes abwarten. Die Richter beriefen sich auf eine Konvention, wonach Brankovic als Angehöriger einer ausländischen Sondermission nicht festgehalten und auch nicht ausgewiesen werden dürfe.
Europa
Mutmaßlicher serbischer Kriegsverbrecher per Gerichtsbeschluss frei
Oberst Brankovic in der Vorwoche in Sofia per Interpol-Haftbefehl festgenommen - Kroatien wirft ihm Kriegsverbrechen vor
Belgrad/Sofia - Ein in der vergangenen Woche in der
bulgarischen Hauptstadt Sofia festgenommener
serbisch-montenegrinischer Offizier wird per Beschluss eines
Berufungsgerichtes in Sofia vom Dienstag freigelassen, meldete die
bulgarische Presseagentur FOCUS. Oberst Cedomir Brankovic, der als
Mitglied einer Belgrader Militärdelegation Bulgarien besuchte, wurde
auf Grund eines von kroatischen Behörden ausgestellten
Interpol-Haftbefehls festgenommen.
Die kroatischen Behörden werfen dem Offizier vor, im August 1991
eine damalige jugoslawische Militäreinheit geleitet zu haben, die in
Slawonien Kriegsverbrechen begangen haben soll. So soll das Bataillon
für Zerstörungen in 21 Dörfern und für den Tod von 13 Zivilisten
verantwortlich sein. Der serbische Präsident Boris Tadic hatte in
einem Schreiben an seinen bulgarischen Amtskollegen Georgi Parwanow
seine Hoffnung geäußert, dass der Fall Brankovic eine "gütliche
Lösung" erfahren möge. (APA)