Peelings gehören für viele Frauen - und auch immer mehr Männer - zum selbstverständlichen, allwöchentlichen Pflegeritual. Peelingprodukte entfernen abgestorbene Hautschüppchen und lassen die Haut wieder frischer, rosiger und glatter erscheinen. Üblich sind zwei Methoden: Entweder werden die Schüppchen auf mechanische Weise entfernt, also quasi durch sanftes Abschleifen mit Mikrokristallen oder der guten alten Seesand-Mandelkleie-Mischung, oder durch die Wirkung von Enzymen.

Neu auf dem Markt sind nun komplette Peeling-Sets, die in ihrer Wirkungsweise jenen Produkten ähneln, die vom Dermatologen eingesetzt werden, jedoch um einiges geringer dosiert sind. So verwendet etwa Vichy in seinem "Peel Microabrasion"-Kit Glykolsäure (eine aus dem Zuckerrohr gewonnene Fruchtsäure) in der Konzentration von 3,5 Prozent. Ein chemisches Fruchtsäurepeeling beim Hautarzt ist jedoch weit höher dosiert. "Wir beginnen mit mindestens 20 Prozent Glykolsäure und gehen bis zu 70 Prozent", erklärt Sibylle Wichlas, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie im medizinischen Frauengesundheitszentrum "Woman & Health" in Wien.

Sie empfiehlt ein derartiges Peeling, das zumindest vier- bis fünfmal wiederholt werden sollte, besonders für Altershaut, gegen feine Fältchen, bei Unregelmäßigkeiten in der Pigmentierung und bei Aknenarben. "Um Nebenwirkungen zu vermeiden, ist bei in Parfümerien und Drogerien erhältlichen Peelingprodukten vom EU-Kosmetikgesetz her eine gewisse Begrenzung in Bezug auf die Wirkstoffkonzentration vorgesehen", sagt Wichlas. Die Wirkung der Selfmade-Peelings kann daher nicht jener entsprechen, wie sie beim Hautarzt erzielt werden kann.

Auf jeden Fall sollte vor der ersten Anwendung ein Verträglichkeitstest gemacht werden, also das Produkt z. B. am Arm aufgetragen und die Reaktion der Haut abgewartet werden. Unerlässlich ist der Schutz der behandelten Haut vor Sonne durch einen höheren Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 15), um neuerliche Pigmentbildungen zu vermeiden.

Das "Peel Microabrasion"-Set von Vichy kombiniert mechanisches und chemisches Peeling und ist in vier Schritten anzuwenden. Zuerst wird die Haut mit Aluminiumoxid-Kristallen von abgestorbenen Hornzellen befreit, dann wird die Peelinglösung mit einem Tuch aufgetragen, mit einer wässrigen Lösung neutralisiert und abschließend eine Anti-Age-Tagespflege mit LSF 15 aufgetragen. Das Set ist für eine dreiwöchige Kur gedacht, die Anwendung wird viermal jährlich empfohlen.

Ebenfalls in vier Schritten funktioniert "Resurface Peel" von Lancome, statt des mechanischen Peelings wird die Haut aber nur gereinigt, dann folgt Erneuerung, Neutralisieren und Beruhigen. Anwenderinnen stellten nach zwei Wochen eine glattere, zartere und strahlender Haut fest, dermatologische Untersuchungen an 350 Frauen attestieren dem Produkt eine ausgezeichnete Verträglichkeit selbst bei sehr empfindlicher Haut.

La Prairie kombiniert eine intensiv exfoliierende Creme mit einer beruhigenden Lotion. Die "Cellular Microdermabrasion Cream" enthält mikrofeine Zutaten aus natürlichen Quarzkristallen, Diamanten und Süßwasserperlen, die die Haut glätten sollen, und entzündungshemmende Pflanzenextrakte. Das Produkt sollte im Gesicht nicht länger als eine Minute mit den Fingern oder dem mitgepackten Applikator einmassiert werden, an anderen rauen Körperstellen wie Ellbogen, Knie oder Fersen darf zwei Minuten gerubbelt werden. Danach sollte die "Cellular Softening and Balancing Lotion" aufgetragen werden, die den pH-Wert der Haut wiederherstellt, beruhigt und Feuchtigkeit zuführt. (mw/Der Standard/rondo/06/05/2005)