Liberale nimmt "Muesli Hill" ein. ( Serie Teil 1 )

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Im Wahlkreis Hornsey & Wood Green ist es Lynne Featherstone von den Liberaldemokraten tatsächlich gelungen, der langjährigen Labour-Abgeordneten Barbara Roche den Parlamentssitz abzujagen. Featherstone kam auf 20.512 Stimmen, Roche auf 18.117.

Im Jahr 2001 hatte in diesem Wahlkreis, zu dem das spöttisch "Muesli Hill" genannte Linksintellektuellenviertel Muswell Hill gehört, Labour-Frau Roche noch 10.600 Stimmen Vorsprung gehabt.

Rebell Galloway schlägt Labour "blutige Nase" (Serie Teil 2)

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Der wegen seiner Gegnerschaft zum Irakkrieg aus der Labour-Party gefeuerte George Galloway, der "Napoleon von East London", hat dort, in Bethnal Green, als Kandidat seiner neuen Partei "Respect" die Labour-Abgeordnete Oona King besiegt. Die sonst so vornehme BBC bescheinigte dem Rebellen, Labour "eine blutige Nase geschlagen" zu haben.

Das Siegerinterview mit Galloway entwickelte sich allerdings zu Schreiduell, als ihn der Reporter fragte, ob er seinen Wahlkampf in dem von vielen Muslimen bewohnten Wahlkreis gegen eine der wenigen schwarzen Abgeordneten im britischen Parlament nicht mit rassistischen Untertönen geführt habe.

Sikh vor Pakistani in Bradford West (Teil 3)

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In diesem Wahlkreis der "Curryhauptstadt" Großbritanniens, wo sich der STANDARD unter den 20 Prozent der Bevölkerung ausmachenden Einwanderern aus Indien und Pakistan umgehört hat, waren alle Kandidaten ausländischer Herkunft.

Gewonnen hat, wie zuletzt, der indische Sikh Marsha Singh für die Labourparty vor dem Konservativen Haroon Rashid von den Tories.

Neun Prozent für Chef der Rechtsradikalen (Teil 3)

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In Keighley, einen Vorort von Bradford, konnte die Labour-Abgeordnete Ann Cryer ihren Parlamentssitz mit 20.720 Stimmen (44%) halten. Für negative Schlagzeilen sorgte, dass der Chef der rechtsradikalen und ausländerfeindlichen British National Party Nick Griffin (Bild) 4240 Stimmen (9,2 Prozent) erhielt.

Landesweit kamen die Rechtsextremisten auf drei Prozent, in einigen wenigen Wahlkreisen aber auf 10 bis 16 Prozent.

Wiener Schotte wiedergewählt (Teil 4)

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Angus Robertson (im Bild mit Sean Connery), Abgeordneter der Scottish National Party, der jahrelang beim ORF in Wien gearbeitet hatte, erreichte im nordschottischen Moray mit 36,6 Prozent (14.190 Stimmen) seine Wiederwahl. Die Kandidaten der Konservativen, Labour und Lib Dems kamen auf je 20 Prozent.

Vergebens das kleinere Übel geschluckt (Teil 5)

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Weil er "das kleinere Übel sei", würden sie nochmals Tony Blair wählen, meinte das Ehepaar Fairnbairn im Londoner Vorort New Malden, wo es dem STANDARD von den politischen Motiven einer typischen Mittelstandsfamilie erzählte.

Vergebens. Im zugehörigen Wahlkreis Kingston & Surbiton siegte ein Liberaldemokrat vor einem Konservativen; der Labour-Mann Nick Parrott wurde mit 13,2 Prozent der Stimmen nur Dritter.

Irakkritiker trat gegen Blair an (Teil 6)

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Premierminister Tony Blair kam in seinem nordenglischen Wahlkreis Sedgefield auf 24.421 Stimmen (58,9 Prozent). Er musste sich aber nach der Bekanntgabe des Ergebnisses Kritik und Ermahnungen von Reg Keys anhören, dem Vater eines im Irakkrieg gefallenen britischen Soldaten.

Als Unabhängiger bewusst direkt gegen Blair angetreten, kam Keys immerhin auf 4.252 Stimmen (10,3 Prozent).