Washington - Die US-Armee hält es für möglich, dass Selbstmordattentäter im Irak sich nicht freiwillig in die Luft sprengen, sondern zu den Anschlägen gezwungen werden. Es gebe Hinweise darauf, dass derzeit mehr Autobombenanschläge als zuvor verübt würden, bei denen der Sprengsatz per Fernzündung ausgelöst wird, sagte US-Generalleutnant James Conway am Donnerstag (Ortszeit) in Washington.

Geheimdienstmitarbeiter hätten angesichts der jüngsten Welle von Selbstmordattentaten im Irak Zweifel, ob es sich bei den Tätern tatsächlich immer um Rebellen handele. "Besteht nicht die Möglichkeit, dass es Iraker sind, die dazu gezwungen werden, weil irgendjemand 20 Meilen entfernt ihre Familie in seiner Gewalt hat?", fragte Conway.

Die Zahl der Autobomben und Selbstmordattentate im Irak hatte in den vergangenen zwei Wochen deutlich zugenommen. Unter den Opfern waren viele Zivilisten, was dazu zu führen scheine, dass sich die Stimmung in der Bevölkerung gegen den mutmaßlichen Terroristenführer Abu Mussab al-Zarqawi wende, sagte der Generalleutnant. Darauf lasse die Zahl der Hinweise schließen, die aus der irakischen Bevölkerung bei der US-Armee eingingen. Der jordanische Extremist Zarqawi führt die Terrororganisation Al Kaida von Osama bin Laden im Irak an und hat sich zu etlichen Anschlägen und Entführungen in dem Zweistromland bekannt. (APA)