Thomas Oberender ist ab 2006 Theaterchef - "Junger Theatermann, der die Bühne auch aus dem Blickwinkel des Dramatikers sieht"
Redaktion
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Salzburg - Die Salzburger Nachrichten warteten am Freitag mit einer Überraschung auf, die erst danach von den Festspielen bestätigt wurde: Jürgen Flimm, Intendant des Festivals ab 2007, bestellte Thomas Oberender als Dramaturgen und Verantwortlichen für das Schauspiel. Das Kuratorium akzeptierte bereits einen Fünfjahresvertrag. Flimm ließ ausrichten: "Ich bin froh, dass mit Oberender ein junger Theatermann zu uns kommt, der die Bühne auch aus dem Blickwinkel des Dramatikers sieht. Diese literarische Perspektive wird ein wichtiger Baustein unserer Dramaturgie sowohl im Schauspiel als auch in der Oper werden."
Thomas Oberender wurde 1966 in Jena geboren. Er studierte Theaterwissenschaft und Szenisches Schreiben in Berlin, promovierte an der Humboldt Universität über Botho Strauß, publizierte Theaterstücke, Essays wie Kritiken und übersetzte Stücke britischer Dramatiker. Seit 1999 arbeitet er als Chefdramaturg und Direktionsmitglied bei Matthias Hartmann am Schauspielhaus Bochum. Für die Saison 2005/2006 wird er mit ihm ans Schauspielhaus Zürich wechseln. Unter Gerard Mortier kuratierte und leitete er das Literaturprogramm der Ruhrtriennale 2004, Die Wiedererrichtung des Himmels, und setzt diese Reihe in der Intendanz von Flimm 2005 unter dem Titel Die Romantische Schule fort.
Innerhalb der Festspielleitung wird Oberender die gleiche Position wie der Pianist Markus Hinterhäuser innehaben, der ab 2007 für das Musikprogramm zuständig ist. Beide sind Abteilungsleiter, beide unterstehen direkt dem Intendanten, sind aber nicht Mitglieder des Direktoriums. Als Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele folgt Thomas Oberender einer Reihe der prominentesten Theatermacher im deutschsprachigen Raum (seit 1992: Peter Stein, Frank Baumbauer, Ivan Nagel, Jürgen Flimm und zur Zeit Martin Kusej) nach. (DER STANDARD, Printausgabe, 07./08.05.2005)
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