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Andre Lakos, Oliver Setzinger und Emanuel Viveiros jubeln über den wichtigen Ausgleich gegen Deutschland.

Foto:APA/Artinger
Wien/Innsbruck - Um 5:00 Uhr früh hieß es für das österreichische Eishockey-Nationalteam am Samstag Tagwache. Müde, aber nicht mit hängenden Köpfen flog die Mannschaft nach Innsbruck, wo bei der Heim-WM die Entscheidung im Kampf um den Klassenerhalt fällt.

Zuversicht getankt

Dank eines 2:2 nach 0:2-Rückstand gegen Deutschland am Freitag zum Auftakt der Relegation gehen die Österreicher mit Optimismus und Selbstvertrauen in die Partien gegen Dänemark (Sonntag, 12:15) und Slowenien (Mittwoch, 20:15). Drei weitere Punkte würden das Ticket für die WM 2006 in Lettland bringen.

Dabei hatte es gegen Deutschland nach einem denkbar schlechten Start in die Abstiegsrunde ausgesehen. 0:2 lagen Kalt und Co. nach dem enttäuschenden ersten Drittel zurück. Nach einer lautstarken Aussprache in der ersten Pause drehte das rot-weiß-rote Team aber auf. Andre Lakos (23.) und Daniel Welser, der im Powerplay einen Lakos-Schuss abfälschte (52.), sorgten noch für den hoch verdienten ersten Punkt bei dieser WM.

Nervosität führte zu Fehler

"Man hat den Abstiegskampf von der ersten Minute an gespürt. Wir haben genau die Fehler gemacht, die wir vermeiden wollten. Das 0:2 war ein kleiner Schock. Kompliment an die Mannschaft, sie hat sich zurück gekämpft und selbst heraus gezogen. Darauf kann man aufbauen. Es gibt keinen Grund, mit hängenden Köpfen nach Innsbruck zu fahren. Wir trauern nicht", erklärte Teamchef Herbert Pöck, auch wenn er weiß, dass Österreich mit der Schlussoffensive dem ersten WM-Sieg gegen Deutschland seit 71 Jahren (2:1 in Mailand 1934) so nah war wie schon lange nicht.

Leistung und Ergebnis haben der Mannschaft jedenfalls viel Zuversicht eingehaucht, auch wenn die weitere Aufgabe um nichts leichter wurde. "Wir müssen die Leistung wie in den letzten 30 Minuten bringen. Es wird, sehr, sehr spannend. Du musst in Innsbruck drei Punkte machen", sagte Pöck.

Weiße Weste gegen Dänemark

Die ersten zwei soll es zum Muttertag gegen Dänemark geben. Die Bilanz spricht eindeutig für Österreich. Alle 14 bisherigen Bewerbspiele hat Österreich gewonnen, aus insgesamt 20 Spielen haben die Dänen nur einen Sieg (4:1/1980) und ein Remis (2:2/2004) geholt. Zudem hat Dänemark im ersten Relegationsspiel nicht unbedingt Selbstvertrauen getankt. Nach 3:0-Führung unterlagen die Dänen Slowenien noch mit 3:4.

Das macht es keinesfalls leichter, glaubt Pöck. "Für Dänemark geht es um Alles oder Nichts. Die Chancen stehen 50:50", sagt er. Dänemark hätte in den letzten Jahren wie Österreich "unglaubliche Fortschritte" gemacht. Immerhin halten sich die Dänen seit 2003 in der A-Gruppe, aus der aktuellen Mannschaft haben fünf Spieler den Sprung in die schwedische Eliteliga geschafft.

Samstagmittag trainierten die Dänen so wie die ÖEHV-Cracks in der Innsbrucker Trainingshalle und nicht auf dem WM-Eis der Olympiaworld. Dänemarks Coach Mikael Lundström glaubte nicht, dass sich das 3:4 gegen Slowenien in den Köpfen seiner Spieler festgesetzt hat: "Wir haben eine Chance vergeben, aber wir werden zurückkommen. Kein Team kann es sich in diesem Turnier noch erlauben, zu verlieren."

"Österreich hat eine sehr starke erste Linie mit Setzinger und Kalt, aber wir müssen zuerst unser eigenes Spiel finden", forderte der 55-jährige Schwede, der mit Kim Staal seit dem Auftaktspiel gegen Finnland seinen Topstürmer wegen eines Sehnenrisses vorgeben muss. Die dänischen Hoffnungen ruhen daher neben Goalie Hirsch vor allem auf dem erst 21-jährigen Stürmer Frans Nielsen. "Im Gegensatz zu Slowenien müssen wir am Sonntag mehr als ein Drittel Eishockey spielen", sagte Lundström. (APA)