Eine neuerliche Richtungsänderung in gesellschaftspolitischen Fragen hat der Computerkonzern Microsoft vorgenommen. Wie Firmenchef Steve Ballmer verkündete stelle man sich nun doch voll hinter ein Antidiskriminierungsgesetz für Homosexuelle, die "Unterschiedlichkeit am Arbeitsplatz" sei eine derart wichtige Angelegenheit für das Geschäft des Konzerns, "dass sie in unseren Firmenstatuten festgeschrieben sein sollte", so Ballmer wörtlich. Rückzug Dem vorausgegangen war heftige - auch firmeninterne - Kritik an Politik des Unternehmens, da die Leitung des Konzerns in letzter Minute die Unterstützung für einen entsprechenden Gesetzesantrag zurückgezogen hatte, der in Folge mit einer Stimme Unterschied im US-Bundesstaat Washington scheiterte. Steve Ballmer begründete den Rückzug damals damit, dass es in Rücksicht auf die Anteilseigner des Unternehmens zweifelhaft sei, ob man sich in soziale Debatte einmischen sollte, KritikerInnen vermuteten hingegen ein Nachgeben gegenüber christlich-fundamentalistischen Kreisen, die mit einem Boykott von Microsoft-Produkten gedroht hatten. Petition Meinungsbildend in dieser Hinsicht dürfte wohl auch eine von 1.500 Microsoft-Mitarbeitern unterzeichnete Petition gewesen sein. Mit der Unterstützung von Microsoft - das firmenintern als vorbildlich in der Gleichbehandlung von Homosexuellen gilt - werden dem Gesetzesentwurf in einem zweiten Anlauf im nächsten Jahr bessere Erfolgsaussichten bescheinigt. (red)