Jerusalem - In Israel ist ein Reserve-Soldat zur einer Haftstrafe verurteilt worden, weil er aus Protest gegen den geplanten Gaza-Abzug den Dienst verweigerte. Wie am Sonntag aus israelischen Militärkreisen verlautete, wurden dem Mann 21 Tage Haft in einem Militärgefängnis auferlegt, nachdem er seinen Dienst wegen der geplanten Räumung von 21 jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen und vier weiteren im Westjordanland nicht leisten wollte.

Er sei dem Aufruf zum Reservedienst nicht gefolgt und habe seine Weigerung damit begründet, nicht zur Umsetzung der Abzugspläne beitragen zu wollen, sagte ein Armeesprecher. Israelische Medien berichteten, der Mann stamme aus der jüdischen Siedlung Ofra im Westjordanland und habe um eine Verschiebung seines Dienstes auf den Zeitraum nach dem Abzug gebeten.

Eine Sprecherin der Siedlung sagte, der Soldat sei der "erste, der den Preis für den Protest" zahle. Jüdische Siedler hatten angekündigt, Tausende Gegner des Abzugs würden ihren Dienst wegen des Abzugs verweigern. Der Militärsprecher hingegen erklärte, es handle sich um einen Einzelfall, nicht den Beginn einer Meuterei. "Das ist kein weit verbreitetes Phänomen. Es ist ein wirklich geringfügiger Vorfall und wir erwarten keine Massenverweigerungen", fügte er hinzu. (APA/Reuters)