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Polnischer Geheimdienstbericht versehentlich im Internet
So viel Transparenz geht den Agenten zu weit
Warschau - Der Jahresbericht des polnischen Geheimdienstes zur inneren Sicherheit ist versehentlich ins Internet gelangt. Die
Veröffentlichung beruhe auf einem "Missverständnis", teilte die Staatsschutzbehörde UOP am Dienstagabend mit. Am Montag hatte die
Behörde ihren Bericht für das Innenministerium erstmals im Internet in vollem Wortlaut veröffentlicht.
So viel Transparenz der Geheimdienstler ging allerdings vielen zu weit. Sowohl der konservative Regierungschef Jerzy Buzek als auch der
postkommunistische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski forderten Aufklärung. Einige Politiker fürchteten eine Verstärkung der ohnehin
verbreiteten antirussischen Stimmung in Polen, da in dem UOP-Bericht von anhaltenden russischen Spionageversuchen die Rede ist.
Außenminister Bronislaw Geremek bemüht sich derzeit, das polnisch-russische Verhältnis wieder zu normalisieren, das nach der Ausweisung
neun russischer Diplomaten und eines Angriffs auf das russische Konsulat in Posen (Poznan) gestört ist. Die UOP-Sprecherin Magdalena
Kluczynska bezeichnete den Internet-Bericht als irrtümlich veröffentlichten analytischen Text, nicht aber als offiziellen Standpunkt der
Behörde. Inzwischen wurde der Bericht von der offiziellen Internet-Seite des UOP wieder entfernt. (APA/dpa)