Rom - Trotz schärferer Gesetze hat sich die Zahl der in Italien lebenden Ausländer in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Lebten Ende 2000 noch rund 1,34 Millionen Einwanderer in dem Land, so waren es Ende 2004 bereits 2,73 Millionen, wie aus einem Bericht der italienischen Sektion der katholischen Sozialorganisation Caritas hervorgeht, der in Teilen am Dienstag veröffentlicht wurde.

Heute leben damit 30 Mal so viele Einwanderer im früheren Auswanderungsland Italien wie vor dreißig Jahren. Das Land bleibe aber mit einem Ausländeranteil von fünf Prozent der Bevölkerung deutlich hinter dem europäischen Durchschnitt von rund zehn Prozent zurück, hieß es in dem Bericht.

Rund 1,3 Millionen der Einwanderer kommen aus Mitteleuropa, etwa 650.000 aus Afrika, 472.000 aus Asien und 314.000 aus Amerika. Caritas Italien forderte eine Politik, die "dem unumkehrbaren Prozess" Rechnung trage. Italien verabschiedete im Jahr 2002 ein verschärftes Einwanderungsgesetz, das die Einreise in das Land erschwert und die Abschiebung von Ausländern erleichtert. An dem Gesetz war auch der Chef der populistischen und tendenziell ausländerfeindlichen Lega Nord, Umberto Bossi, beteiligt. (APA)