Bild nicht mehr verfügbar.

Aus der Atomanlage Yongbyon wurden 8.000 Brennstäbe entfernt

Foto: Reuters
Seoul - Nordkorea hat nach eigenen Angaben 8.000 abgebrannte Brennstäbe aus seinem Hauptreaktor Yongbyon entfernt - offenbar um seinen Vorrat an waffenfähigem Plutonium aufzustocken. "Wir ergreifen die notwendigen Maßnahmen, um unser Arsenal an Atomwaffen zum Zwecke der Selbstverteidigung zu vergrößern", sagte am Mittwoch ein namentlich nicht genannte Sprecher des Außenministeriums.

Der Ausbau der Brennelemente sei erfolgreich abgeschlossen, teilte das Außenministerium mit. Vergangenen Monat meldete die südkoreanische Regierung, der Reaktor Yongbyon sei heruntergefahren worden. Dies ist notwendig, um die Brennstäbe zu entfernen. Bei der Wiederaufbereitung kann Plutonium gewonnen werden.

Vorwürfe

Die USA werfen Nordkorea vor, seit 2002 ein geheimes Atomwaffen-Programm zu betreiben. Zudem gibt es die Sorge, der Staat könne schon in den kommenden Wochen einen Atomtest durchführen. US-Regierungsmitarbeiter berichteten vergangene Woche von Satellitenbildern, die verdächtige Aktivitäten in der nordöstlichen Region Kilju gezeigt hätten. Nordkorea wies diese Berichte am Dienstag allerdings als Propaganda der US-Regierung zurück.

Nordkorea hatte sich im Februar zur Atommacht erklärt und war aus den Atom-Gesprächen mit Südkorea, China, Japan, Russland und den USA ausgestiegen. Bereits im Dezember 2002 hatte Nordkorea die Inspektoren der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) des Landes verwiesen. IAEO-Chef Mohamed ElBaradei hatte am Sonntag gesagt, Nordkorea besitze "ungefähr" sechs Atomwaffen. (APA/AP)