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Foto: APA/HARALD SCHNEIDER
Wien - Der Nahrungsmittelkonzern Nestle hat am Mittwoch in Wien ein neues "Cafe Nescafe" eröffnet - und zwar an einer prominenten Adresse: In der Kärntner Straße. Betreiber des Coffee-Shops ist der bekannte Gastronom Toni Mörwald. Das Lokal ist bereits das vierte dieser Art in Österreich. Mit dem Projekt soll Konsumenten vor allem die Marke Nestle erlebbar gemacht werden, betonte Generaldirektor Werner Baudrexel bei einem Pressegespräch.

Baudrexel sieht das Konzept "Cafe Nescafe" vor allem als Erlebniskonzept. So würden vor allem jüngere Menschen ein gemeinsames Kaffee-Erlebnis in ungezwungener Atmosphäre bevorzugen. Demgemäß soll auch die moderne Architektur des neuen Cafes - Glasfassade, dunkle Ledersitze und Holztische - junge Menschen ansprechen.

Große Kaffee-Auswahl

Laut Toni Mörwald dürfen die Gäste aus acht verschiedenen Sorten wählen. Das Speisen-Angebot beschränkt sich vorerst auf klassische Coffee-Shop-Gerichte wie Bagels, Croissants oder Eis.

Mittelfristig will Nestle in Österreich fünf bis sieben "Nescafes" betreiben. Angestrebt werden hochfrequentierte Standorte wie Bahnhöfe und Universitäten. So sei in Wien bereits ein weiteres Cafe am Südbahnhof geplant, meinte Baudrexel.

Keine Konkurrenz zu traditionellen Kaffeehäusern

Von anderen Kaffeehausketten will sich Nestle vor allem durch seine Markenbekanntheit abheben, die laut Aussagen des Unternehmens in Österreich und international bei "knapp 100 Prozent" liegt. Für Baudrexel sind die "Nescafes" in Wien auch nicht als Konkurrenz für das traditionelle Wiener Kaffeehaus zu verstehen. Sie seien vielmehr eine "Bereicherung", so der Generaldirektor.

Als Besonderheit des neuen Cafes bezeichnete Baudrexel auch die integrierte "Schweizer Ecke", in der das Urlaubsland Schweiz durch Videos und Prospekte vorgestellt wird. Damit werde eine alte Tradition aufgegriffen, da das Land schon seit 1925 an dem Standort präsentiert werde, so Baudrexel. Früher war in dem Lokal das Schweizer Verkehrsbüro untergebracht.

Neue Kroatien-Tochter

Die neue Kroatien-Tochter Nestle Adriatic d.o.o. soll als Zentrale für die Nachfolgestaaten Ex-Jugoslawiens fungieren. Die im Dezember gegründete Nestle Adriatic beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter und soll neben Kroatien auch die Märkte in Bosnien-Herzegowina, Serbien-Montenegro und Mazedonien betreuen.

Die Zusammenarbeit mit dem kroatischen Nahrungsmittelproduzenten Podravka, der seit zwei Jahren die Nestle-Produkte exklusiv in Kroatien vertreibt, soll fortgesetzt werden.

Das 1886 gegründete Schweizer Unternehmen hat weltweit 250.000 Mitarbeiter und 500 Produktionsstätten auf allen Kontinenten. Im Vorjahr erzielte der Konzern einen Gesamtumsatz von 87 Mrd. Franken (56,2 Mrd. Euro) und einen Nettogewinn von 6,7 Mrd. Franken. (APA)