Trotzdem ist der Alpenmilchchef unzufrieden. Er vermisst die Unterstützung der Politik für die mit "schwieriger werdenden Rahmenbedingungen" ringende Salzburger Milchprodukteerzeugung.
Anlass für Steiners Klage ist die europaweite Ausschreibung des Milchkontingentes der Landeskrankenanstalten. Zwar würde der Verlust des Auftragsvolumens von rund 300.000 Euro pro Jahr die Alpenmilch "nicht existentiell" bedrohen, Steiner fürchtet aber "die Vorbildwirkung": Würde man im Krankenhaus Milch aus Holland trinken, könnten die Konsumenten am Kühlregal auch schnell zur ausländischen Konkurrenz greifen.
Von der im Regierungsprogramm formulierten Unterstützung heimischer Produzenten durch das Land, merke die Alpenmilch wenig. Steiner ärgert besonders, dass laut Ausschreibung der Preis mit 60, die Qualität aber nur mit 40 Prozent bewertet werden soll: "Wir können und wollen nicht jeden Preis machen."
"Gängig", EU-Recht zu umgehen
Mit politischer Rückendeckung hätten die Landeskrankenanstalten, die laut EU-Recht vorgeschriebene Ausschreibung übrigens umgehen können, glaubt er. Eine Möglichkeit wäre die Trennung in Produktgruppen gewesen, um das Auftragsvolumen unter die von der EU festgesetzte Ausschreibungsgrenze zu drücken. Dies sei bei allen derartigen Großkunden auch gängige Praxis, vermutet Steiner. Die Alpenmilch wäre jedenfalls noch nie zu einer Ausschreibung in Bayern eingeladen worden, sagte er am Mittwoch.