Eine gute Nachricht für Frauen mit früh erkanntem Brustkrebs: Beim jährlichen Treffen der Amerikanische Gesellschaft für Krebsforschung (American Association for Cancer Research) haben deutsche WissenschaftlerInnen neue Forschungsergebnisse vorgestellt, nach denen nicht mehr bei allen an Brustkrebs erkrankten Frauen eine Chemotherapie nötig ist. Bis jetzt wurde - wenn auch die Lymphknoten befallen waren - nach der Tumorentfernung jede Frau mit Chemotherapie behandelt. Für Frauen, deren Lymphknoten nicht befallen waren, war unklar, ob eine Chemotherapie in jedem Fall notwendig ist. Basierend auf einer Studie, die mit 556 Brustkrebspatientinnen durchgeführt worden war, haben die ForscherInnen zwei Proteine (uPA und PAI-1) gefunden, mit deren Hilfe die weitere Entwicklung von Brustkrebs vorhergesagt werden kann. Bei Frauen mit niedrigem uPA und PAI-1-Spiegel liegt die Chance eines Wiederaufflammens von Brustkrebs innerhalb von 32 Monaten unter zehn Prozent. Mehr als die Hälfte aller Frauen, bei denen Brustkrebs früh erkannt wurde, haben einen niedrigen Spiegel dieser Proteine. "Ihnen könnte die Chemotherapie erspart werden", sagt Dr. Anita Prechtl, Assistenzprofessorin für Geburtshilfe und Gynäkologie an der TU München. "Es gibt keine logischen Gründe, dieser Gruppe von Frauen Chemotherapie zu verabreichen." Bei Patientinnen mit einem hohen Spiegel dieser Proteine kann Chemotherapie das Risiko eines Wiederaufflammens von Brustkrebs um 43 Prozent senken. Prechtl schlug vor, bei früh erkanntem Brustkrebs, wernn die Lymphknoten noch nicht befallen sind, routinemäßig eine uPA und PAI-1-Untersuchung durchzuführen. Diese Tests werden von American Diagnotics Inc in Greenwich, Connecticut hergestellt und kosten in Deutschalnd rund 360,-- Schilling. Für Professor Carlos Arteaga von der Vanderbilt Universität sind diese Forschungsergebnisse signifikant, da viele Tumore im Grenzbereich für Chemotherapie liegen. "Wie sehen viele Tumore bei Patientinnen, die sehr ähnlich ausschauen, aber auf molekularer Ebene sind sie sehr verschieden." (Reuters)