Im Rahmen des Projekts "E-Emergency" haben Forscher des Fraunhofer Instituts für Integrierte Publikations- und Informationssysteme IPSI ein System entwickelt, das Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienste drahtlos vernetzen kann. Mit Hilfe einer neuen Software sollen Einsatzbefehle, Messwerte, Gebäudepläne, Bilder oder Videos, digital und in Echtzeit zwischen Einsatzkräften und Leitstellen ausgetauscht werden.

Die Software ermöglicht alle einsatzrelevanten Informationen zu verwalten, und zur Übermittlung nach Bedarf über verschiedene Techniken von Satellitenkommunikation bis WLAN (Wireless Local Area Network) zu versenden. Auch der geplante digitale Bündelfunk TETRA (Terrestrial Trunked Radio) soll integriert werden. Die neue Lösung könnte laut IPSI das Ende des bisher üblichen Analog-Sprechfunks einläuten.

Ziel der Forscher ist es, Einsatzmöglichkeiten für Informationstechnologie sowohl im Tagesgeschäft der Rettungskräfte als auch in Katastrophenfällen zu erforschen. Dabei soll die aktuelle Entwicklung aus Darmstadt vor allem dabei helfen, die Chaosphase zu Beginn von Einsätzen zu verkürzen. Digitale Datenkommunikation kann hier schnelleren Zugriff auf wichtige Informationen ermöglichen, als dies heute über die häufig überlasteten Sprechfunkverbindungen der Fall ist. Das IPSI erwartet auch wegen des Engagements der Bundesregierung für den digitalen Behördenfunk einen zukünftigen Bedarf an solchen Informationssystemen. Erstmals präsentiert wird das neue System vom 6. bis 11. Juni auf der Interschutz-Messe in Hannover.(pte)