"Wären da nicht einige Aussagen dezidiert falsch, könnte man über diese Studie eigentlich nur lachen. Da hat sich wieder einmal jemand selbst zu einem Telekom-Experten ernannt, der sich in erster Linie mit Studien über Hunde und Schnitzel beschäftigt", kann sich One-Unternehmenssprecher Florian Pollack einen Seitenhieb nicht verkneifen.

Rechtliche Schritte

Anlass seiner Aussage ist jene Studie der Unternehmensberatung Kreutzer, Fischer und Partner, die sein Unternehmen als baldiges Konsolidierungsopfer am heimischen Mobilfunkmarkt kennzeichnet – der WebStandard berichtete. Der drittgrößte heimische Handybetreiber überlegt jetzt rechtliche Schritte gegen Kreutzer.

Übernahmen

Bei der Präsentation der Studie hatte Kreutzer-Geschäftsführer Andreas Kreutzer prophezeit, dass es angesichts zu vieler Anbieter im gesättigten heimischen Mobilfunkmarkt schon in Bälde zu Übernahmen komme. Gute Chancen hätten nur jene Anbieter, die sich entweder über das Thema Innovation, Preis oder Service positionieren könnten. Die von One gestartete Serviceoffensive hatte Kreutzer jedoch aufgrund des Personalabbaus des Handyproviders als "wenig glaubwürdig" bezeichnet.

"Die Studie hat Recht, dass wir uns mit dem Thema Service positionieren wollen

"Die Studie hat Recht, dass wir uns mit dem Thema Service positionieren wollen", so Pollack, "wir haben daher in diesem Bereich auch keine Stellen abgebaut". Rund die Hälfte der 900 One-Mitarbeiter stünden im direkten Kontakt mit den Kunden. Die Zahl der Mitarbeiter sei jetzt stabil, man überlege sogar, hier wieder aufzubauen.

Kein Konsolidierungsopfer

One werde weiter seinen Schwerpunkt auf Serviceangebote wie etwa die jüngst vorgestellte Kostenkontrolle bei Handygesprächen setzen. "Auch unsere Zahlen mit einem Ebitda von knapp 30 Prozent belegen, dass wir im Markt ein Unternehmen sind, das eine Rolle spielt und kein Konsolidierungsopfer sind" betont der One-Sprecher.

Geplagt

Von Verkaufsgerüchten geplagt ist derzeit auch – wieder einmal – Österreichs viertgrößter Mobilfunkbetreiber Telering. Berichten zufolge sei die Investmentsparte der Deutschen Bank mit der Interessentensuche beauftragt worden. Hintergrund ist die etwa sechs Mrd. Dollar schwere Übernahme der US-Konzernmutter Western Wireless durch den Konkurrenten Alltel. "Das ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten", dazu Österreich-Chef Michael Krammer. Alltel-Großaktionär John Stanton habe im letzten Earnings Call gegenüber Analysten lediglich gesagt, man müsse und werde sich auch weiterhin nach Möglichkeiten umsehen, in neue Märkte zu expandieren und sich aus Ländern zurückziehen, wenn der Preis dafür attraktiv sei. Telering sei hervorragend positioniert. "Wir sind auf unserem zielsicheren Weg zur Nummer drei im Markt." Dies könne schon 2006 der Fall sein. (kat, DER STANDARD PRintausgabe)