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Die Rapidler feiern das frühe Führungstor durch Doppel-Axel Lawaree.

Foto:AP/Zak
Wien - Für Rapid ist der 31. Meistertitel der Klubgeschichte, der erste seit 1996, Gewissheit. Nach dem 4:1 (2:1)-Heimerfolg der Hütteldorfer gegen Schlusslicht SW Bregenz am Samstag im Hanappi-Stadion, dem GAK-Remis im Grazer Derby sowie dem Unentschieden zwischen Pasching und Austria am Sonntag steht Grün-Weiß bereits drei Runden vor Schluss als neuer österreichischer Meister fest.

Tormaschine geriet ins Stocken

Wirklich meisterlich präsentierte sich die Hickersberger-Truppe diesmal jedoch lange Zeit nicht. Nach Traumstart durch Tore von Lawaree (2.) und Hofmann (19., Elfmeter) gerieten die Wiener nach dem Anschlusstreffer durch Hauser (45.) noch einmal ins Wanken. Nach Gelb-Rot für Höller (60.) machte Rapid aber alles klar: Lawaree (78.) und Kincl (82.) machten nach dem 5:0 gegen Salzburg und dem 6:0 gegen Admira den dritten klaren Heimerfolg in Serie klar.

Die Rapid-Fans feierten ihre Lieblinge nach Schlusspfiff mit "Wir werden Meister"-Chören und stürmten - teilweise ausgerüstet mit selbst gebastelten Meistertellern - euphorisch aufs Spielfeld.

Freude am Hanappi-Rasen

Auf dem Rasen in Wien-Hütteldorf spielte sich zunächst das ab, was sich im Vorfeld der Partie auf dem Papier angekündigt hatte. Auf der einen Seite der überlegene Tabellenführer Rapid: mit dem Titel vor Augen, mehr als 17.000 fanatischen Fans im Rücken und dem sechsten Liga-Erfolg in Folge im Visier strotzend vor Selbstvertrauen. Auf der anderen Seite das klare Schlusslicht Bregenz: kurz vor dem Abstieg, im Frühjahr sieglos, mit neun Ausfällen und noch ohne Lizenz ganz nahe dem sportlichen und finanziellen Abgrund.

Bereits nach 78 Sekunden war der Bann erstmals gebrochen. Nach Eckball von Hofmann und Kopfball-Verlängerung von Katzer hatte Lawaree per Kopf aus kurzer Distanz keine Mühe - 1:0. Für den aufblühenden Belgier bereits Treffer Nummer sechs in den vergangenen fünf Partien.

Obwohl Rapid-Coach Hickerberger drei Stammkräfte schonte - Garics, Kulovits und Kienast spielten statt Markus Hiden, Martinez und Kincl - war es für Rapid weiterhin nicht mehr als Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen. Das 2:0 besorgte in der 19. Minute Hofmann. Der Kapitän wurde im Strafraum von Höller attackiert und verwandelte den folgenden Elfmeter souverän selbst.

Katzer mit Bänderrissen out

Danach verfiel Rapid drei Tage vor dem Cup-Halbfinale gegen den GAK eine Spur zu sehr in den Schongang, der letzte Nachdruck fehlte. Der erste Schock nach einer halben Stunde: nach Zweikampf mit Ensrud schied Teamverteidiger Katzer mit Kreuz- und Seitenbandriss im rechten Knie aus. Ihm droht eine Pause von rund acht Monaten.

Nach Markus Hiden, Thomas Burgstaller und Martin Hiden ist der offensivstarke linke Außenverteidiger bereits der vierte Rapid-Abwehrspieler, der innerhalb kurzer Zeit einen Kreuzbandriss erlitt.

Sekunden vor der Pause dann der Bregenzer Anschlusstreffer - nach Vorlage von Ikanovic schoss Hauser von der Strafraumgrenze ein. Nach vergebenen Rapid-Chancen durch Garics (53.), Valachovic (54.) und Kienast (55.) hatte Jakomin das 2:2 auf dem Fuß, doch Payer rettete. Nach Gelb-Rot für Höller war die Sache dann erledigt, Lawaree erhöhte nach Hlinka-Vorlage per Kopf auf 3:1, der eingewechselte Kincl erzielte ebenfalls per Kopf nach Martinez-Corner seinen ersten Treffer seit 9. April.

Für das Hanappi-Stadion ist die Saison damit zu Ende, denn neben zwei Auswärtsspielen (Salzburg, GAK) steht nur noch das Derby im Happel-Stadion auf dem Programm. Das von Hickersberger in "St. Hanappi" umgetaufte Stadion war im Laufe der Saison eine uneinnehmbare Festung: 14 Siege, 3 Remis und 43:11 Tore in 17 Spielen legten den entscheidenden Grundstein zur Meisterparty.

Kurz vor Spielbeginn waren für das Wiener Derby am 26. Mai bereits 38.140 Tickets verkauft, davon nur 231 für den Austria-Sektor. (APA)

  • SK Rapid Wien - SW Bregenz 4:1 (2:1)
    Hanappi-Stadion, 17.200, SR Falb.

    Torfolge: 1:0 ( 2.) Lawaree, 2:0 (19.) Hofmann (Elfmeter), 2:1 (45.) Hauser, 3:1 (78.) Lawaree, 4:1 (82.) Kincl

    Rapid: Payer - Garics, Valachovic, Feldhofer, Katzer (35. Sturm) - Hofmann (76. Martinez), Hlinka, St. Kulovits, Ivanschitz - Lawaree, Kienast (58. Kincl)

    Bregenz: Nagel - Ensrud - Baldauf, Krautberger - Ikanovic, Pekala, Winkler (61. Dickhaut), Hauser, Schepens (81. Geiger), Höller - Jakomin (74. Mladenovic)

    Gelb-Rote Karte: Höller (60., wiederholtes Foul)
    Gelbe Karten: Sturm bzw. Winkler, Schepens