Wien - Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht
ausländische Extremisten, darunter die radikalislamischen
afghanischen Taliban, unter den Urhebern der Unruhen in der
zentralasiatischen Republik Usbekistan. Lawrow sprach am Sonntag vor
Journalisten in Wien von einer "Invasion von außen", angesichts derer
die usbekische Regierung "die Verantwortung für die innere
Sicherheit" zu übernehmen habe.
Feierlichkeiten
Die Extremisten hätten Waffen aus Kasernen geraubt und
Regierungsgebäude gestürmt, um dort Geiseln zu nehmen, betonte der
russische Chefdiplomat bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
Außenministerin Ursula Plassnik (V) nach dem Abschluss der
internationalen Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der
Staatsvertrags-Unterzeichnung im Wiener Haus der Industrie. Kein Land
der Welt könne solche Vorgänge tolerieren. Lawrow bedauerte, dass bei
der Bekämpfung der Eindringlinge auch "viele unschuldige Menschen"
umgekommen seien und sprach ihren Angehörigen sein "sehr, sehr großes
Beileid" aus.
Stabilisierung
Nun sei es am wichtigsten, alles für eine Stabilisierung der Lage
zu tun und weitere Provokationen zu unterbinden, sagte Lawrow. Er
sprach sich für eine "sorgfältige Überprüfung" der Vorgänge aus, da
dies für die internationalen Bemühungen im Kampf gegen den
Terrorismus wichtig sei. Es müsse restlos geklärt werden, wer diese
bewaffneten Gruppen seien und welche Ziele sie hätten. Auch Moskau
lägen diesbezüglich noch keine vollständigen Informationen vor. (APA)