Bern - Nach den Unruhen in Usbekistan hat die Schweiz "den Verlust zahlreicher Menschenleben aufgrund der gegen unbewaffnete Menschen gerichteten gewaltsamen Unterdrückung durch usbekische Sicherheitskräfte" bedauert. Die Schweiz hat enge Beziehungen zu Usbekistan. Das Land gehört bei den Bretton-Woods-Finanzinistutionen zu "Helvetistan". In dieser Stimmrechtsgruppe vertritt die Schweiz seit über einem Jahrzehnt die Interessen unter anderem von Kirgisien, Tadschikistan, Turkmenien und Usbekistan.

Zudem engagiert sich die Schweiz in Usbekistan in der Entwicklungszusammenarbeit. Allein im Fergana-Tal unterstützt sie vier Projekte von Nichtregierungsorganisationen (NGO). Das Schweizer Außenministerium (EDA) teilte schon am Samstag mit, man werde nun die Entwicklungszusammenarbeit "überprüfen". Dabei geht es um Regierungsprojekte. "Sicher ist, wir wollen nicht die Zivilgesellschaft bestrafen; die Zusammenarbeit mit der Regierung müssen wir aber anschauen", sagte ein Sprecher.

Im Fergana-Tal engagiert sich die Schweiz für die Berufsbildung, die Wasserversorgung und für das Heizungssystem des Bezirks Andischan. Zudem werden Anwälte in Menschenrechtsfragen ausgebildet. Laut EDA leben auch 40 Menschen mit Schweizer Pass in Usbekistan, keiner davon aber in und um Andischan. Die Schweizer Botschaft in Taschkent habe mit allen Schweizern Kontakt. Das EDA hat für Usbekistan eine Reisewarnung herausgegeben. (APA/sda)