Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv
Wien - Die börsenotierte österreichische Telekom Austria (TA) hat im ersten Quartal 2005 beim Gewinn weiter kräftig zugelegt und die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Der Nettogewinn stieg auf Grund niedrigerer Nettozinsaufwendungen und der Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt) mit Jahresbeginn auf 25 Prozent um 63,6 Prozent auf 115,7 Mio. Euro, teilte der Festnetz-, Mobilfunk- und Internetbetreiber am Mittwoch ad-hoc mit.

Umsatz wurde erhöht

Der Umsatz der Gruppe erhöhte sich von Jänner bis März um 1,4 Prozent auf 1,004 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 27,7 Prozent auf 173,7 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um 4,7 Prozent auf 436,3 Mio. Euro. Der Gewinn pro Aktie stieg von 0,14 auf 0,23 Euro.

Erwartungen übertroffen

Damit übertraf die TA die Erwartungen der Analysten deutlich, die im Schnitt mit einem Umsatz von 994,4 Mio. Euro, mit einem Nettogewinn von 101,1 Mio. Euro, mit einem EBIT von 157,2 Mio. Euro und mit einem EBITDA von 421,5 Mio. Euro gerechnet hatten.

Die Nettoverschuldung des Ex-Monopolisten ging mit 1,897 Milliarden Euro per Ende März 2005 gegenüber 1,974 Milliarden Euro per Ende Dezember 2004 weiter zurück - trotz der Bezahlung der Kaufoptions-Prämie in Höhe von 80 Mio. Euro für die geplante Übernahme des bulgarischen Mobilfunkbetreibers MobilTel. Neben Bulgarien plant die TA derzeit auch einen Einstieg beim serbischen Handynetzbetreiber Mobtel.

Ausblick auf Gesamtjahr 2005 bestätigt

Die Telekom Austria (TA) hat am Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung der Erstquartalszahlen ihren Ausblick auf das Gesamtjahr 2005 bestätigt. Es sei weiterhin mit einer "zumindest flachen Entwicklung" beim Umsatz und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auszugehen, während das Betriebsergebnis (EBIT) vor allem dank des Auslandsgeschäfts weiter steigen solle, hieß es. Beim Nettogewinn sei auf Grund der Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt) und sinkendem Zinsaufwand mit einem Plus "von etwa 25 Prozent" zu rechnen.

ADSL

Im Festnetz- und Internetbereich gingen die Umsätze im ersten Quartal 2005 um 0,4 Prozent auf 533,1 Mio. Euro zurück. Diese weitere Verlangsamung des Umsatzrückgangs in diesem Bereich sei auf höhere Umsätze aus dem Weiterverkauf von Sprachtelefonie und Internet an Mitbewerber (Wholesale) und die steigende Anzahl an ADSL-Breitband-Internet-Anschlüssen zurückzuführen, hieß es. Per Ende März hatte die TA 443.900 ADSL-Kunden (plus 52,1 Prozent).

Roaming auf der Skipiste

Im Mobilfunk stiegen die Umsätze nach Zuwächsen bei Kunden, im Datengeschäft und bei Roamingerlösen im Wintertourismus um 2,5 Prozent auf 526,8 Mio. Euro. Die Zahl der Handykunden stieg im ersten Quartal um 4,3 Prozent auf 4,98 Millionen, davon 3,3 Millionen in Österreich. Die Mobilkom Austria ist neben Österreich auch in Kroatien, Slowenien und Liechtenstein tätig und plant den Einstieg ins Handygeschäft in Bulgarien und Serbien. Die Handypenetration in Österreich stieg laut TA per Ende März auf 99,6 Prozent. Der Marktanteil der Mobilkom Austria ging im Jahresabstand von 42,9 auf 40,4 Prozent zurück. Der Datenanteil an den Handyumsätzen stieg im Erstquartal dank UMTS-Datenkarten und -Handys von 12,8 auf 17 Prozent.

EBIT

Das EBIT stieg im Festnetz- und Internetbereich im Erstquartal dank niedrigerer betrieblicher Aufwendungen und sinkender Abschreibungen um 107,1 Prozent auf 43,9 Mio. Euro, im Mobilfunkbereich wuchs das EBIT auf Grund höherer Umsatzerlöse um 7,5 Prozent auf 129,4 Mio. Euro.

Das EBITDA erhöhte sich im Festnetz- und Internetbereich um 2,6 Prozent auf 219,0 Mio. Euro, im Mobilfunkbereich - dank eines einmaligen Gewinns in Höhe von 13,1 Mio. Euro durch den regulatorisch geforderten Verkauf eines UMTS-Frequenzpaketes an T-Mobile (7,9 Mio. Euro) und den Verkauf von GSM-Ausstattung in Österreich (5,2 Mio. Euro) - um 3,8 Prozent auf 216,9 Mio. Euro. Diesem Effekt sei im Vergleichsquartal des Vorjahres ein einmaliger positiver Effekt durch die Auflösung einer Rückstellung für Universaldienste in Höhe von 5,6 Mio. Euro gegenübergestanden, hieß es.

Investitionen

Höhere Investitionen bei Breitband-Internet-Zugängen sowie in das Fest- und Mobilnetz ließen die Anlagenzugänge für Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände im ersten Quartal um 67,9 Prozent auf 119,2 Mio. Euro steigen.

Die Zahl der Mitarbeiter ging im Durchschnitt der Periode im ersten Quartal von 13.920 auf 13.269 Beschäftigte zurück. Der weitere Abbau von Mitarbeitern, der heuer geringer als in den vergangenen Jahren ausfallen soll, werde vor allem über natürliche Abgänge durchgeführt, hieß es. TA-Generaldirektor Heinz Sundt hatte zuletzt von einem geplanten Abbau von rund 100 Mitarbeitern für 2005 gesprochen. In den vergangenen Jahren hatte die TA bereits mehr als 5.000 Mitarbeiter vor allem im Festnetzbereich abgebaut.(APA)