Derzeit hätten die Bayern schon die Möglichkeit, zwei Vorstände in die BA-CA zu entsenden. Darauf machte auch Mendel aufmerksam. Aktuell habe ein einziger Vorstand "Münchner Vergangenheit". Wird - wie HVB-Chef Dieter Rampl mehrfach angekündigt hat - der Syndikatsvertrag gekündigt, könnte die HVB praktisch alle Vorstände ernennen.
Bisher keine Entscheidung in München
Aufkündbar sei der Syndikatsvertrag als ein Teil des zweiteiligen Vertragswerks (Bank der Regionen-Vertrag, Syndikatsvertrag), erläuterte Mendel. Für eine Aufkündigung des Syndkatsvertrags gebe es aber bisher keine Entscheidungen in München. Den Geist des Bank-der-Regionen-Vertrags - der der BA-CA die regionale Zuständigkeit für Osteuropa festschreibt, womit das profitable Osteuropa-Geschäft über die BA-CA in Wien läuft - nannte Mendel als "Basis für die weitere hervorragende Entwicklung".
Akquisitionen geplant
Aktuell ist die BA-CA an Bankenzukäufen in Rumänien interessiert. Man halte in der gesamten Region die Augen weit offen, sagte Hampel. Auch in der Ukraine will die HVB Group wachsen, sowohl organisch als auch durch mögliche Akquisitionen. Man verfolge aufmerksam, ob dort ein Wachstumssprung über einen Zukauf möglich sei, so Mendel. Die Ukraine obliegt - ebenso wie Russland - nicht der BA-CA-Verantwortung, sondern wird bisher von der HVB von München aus gemanagt. Ob die Ukraine bei der HVB bleibt oder zur BA-CA wandert? "Heute" gebe es keine aktuellen Pläne, die Zuständigkeiten zu ändern.
Auch das Baltikum "gehört" bisher der HVB selbst. Dort ist die Bank in Estland, Lettland und Litauen vertreten, und auch diese Staaten werden in der HVG-Group bisher nicht von der fürs Ostgeschäft zuständigen BA-CA betreut. In der HVB ist nicht ausgeschlossen, dass das Baltikum in nächster Zeit zumindest in Mendels Verantwortung kommt.
Kein Kommentar zu Italien
Heftig zu vermeiden suchte Mendel Antworten auf Fragen nach den Italien-Avancen seines Vorstandschefs in München, Rampl. Rampl hatte italienische Großbanken als attraktiven Partner für die HVB in die Diskussion gebracht, dabei hatte er den UniCredito als bevorzugten Partner benannt, was in der Folge heftige Fusionsspekulationen anheizte. Mendel hielt die Pressekonferenz in Wien gestern Abend nicht für den richtigen Ort darüber zu reden. "Das sollte hier und heute kein Thema sein", meinte er. Er wolle Rampls Aussagen keine weitere Interpretation hinzufügen. Weitere Versuche für ein Statement stoppte denn auch Randa selbst: "Bitte lassen wir das Thema, quälen wir den armen Michael nicht".