Kinshasa - Ruandesische Hutu-Rebellen haben nach einem UN-Bericht in den vergangenen zwölf Monaten im Osten Kongos mehr als 1.500 Zivilpersonen getötet, vergewaltigt, geprügelt oder entführt. Täter seien Mitglieder der Milizgruppe Demokratische Kräfte für die Befreiung Ruandas sowie eines Ablegers dieser Miliz namens Rasta, heißt es in dem am Mittwoch in Kinshasa veröffentlichten Bericht.

Im einzelnen wurden demnach seit Juni 2004 in der ostkongolesischen Provinz Süd-Kivu 320 Frauen vergewaltigt, 175 Menschen getötet, 465 Menschen verschleppt und 748 weitere verprügelt.

Die meisten Gewalttaten hätten sich in der Umgebung der Stadt Walungu ereignet, rund 50 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Bukavu. Dort fanden im Dezember schwere Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen statt. Einwohner seien zur Zahlung von bis zu 200 Dollar (127 Euro) Lösegeld pro Verschlepptem aufgefordert worden, erklärte UNO-Mitarbeiter Fernando Castanon, der an der Erstellung des Berichts beteiligt war. Die systematische Entführung von Zivilpersonen sei die Hauptfinanzierungsquelle für die bewaffneten Hutu-Gruppen, sagte Castanon. (APA/AP)