Sollte es zu dem Aufschub kommen, könnte die Islamische Republik eine diplomatische Krise wegen des umstrittenen Atomprogramms vor den für den 17. Juni angesetzten Präsidentenwahlen im Iran vermeiden.
Rohani wiederholte in dem Interview mehrmals, die Entscheidung über eine Wiederaufnahme des Nuklearbetriebs im Kraftwerk Isfahan sei unumkehrbar. In dem Werk wird Roh-Uran in ein Gas umgewandelt, das für die Erzeugung von Atomstrom, aber auch zum Bau von Atombomben verwendet werden kann. Insbesondere die USA werfen dem Iran vor, sein ziviles Nuklearprogramm als Deckmantel für ein geheimes Atomwaffenprogramm zu nutzen.
Nicht mehr verhandelbar
Bei der nächsten Gesprächsrunde mit den EU-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien am 23. Mai in Paris werde die geplante "Wiederaufnahme der Aktivitäten in Isfahan" nicht mehr verhandelbar sein, betonte Rohani. Allerdings könne man über den Zeitplan und die Umstände sprechen, insbesondere auch über Vereinbarungen zu internationalen Inspektionen. An die Wiederaufnahme des Nuklearbetriebs werde sich nicht automatisch die vom Westen als besonders kritisch angesehene Anreicherung von Uran anschließen, fügte Rohani hinzu.