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Foto:; APA/Jens Büttner
Google testet zurzeit einen neuen Service zur Personalisierung der minimalistischen Google-Website. Mit dem Dienst namens "Fusion" bewegt sich das Internetunternehmen in Richtung Webportal und begibt sich damit einmal mehr in direkte Konkurrenz zu Yahoo, MSN und AOL, die ähnliche Dienste schon seit langem anbieten, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).

Wünsche

Der neue Service auf labs.google.com ermöglicht den Usern die Google-Startseite nach ihren individuellen Wünschen und Interessen zu gestalten. So können eine Vorschau der E-Mail-Inbox von Gmail, Nachrichten nach Themenschwerpunkten, Wetter, Börsenkurse und andere Informationen auf einer Startseite eingeblendet werden. Der Schritt ist neu für Google - das Unternehmen hat in der Vergangenheit mehrmals betont eine Suchmaschine und kein Webportal zu sein -, aber bei der Konkurrenz ein alter Hut. Yahoo bietet den vergleichbaren Service "My Yahoo" schon seit neun Jahren an. Auch für MSN und AOL ist die Personalisierung der Startseiten keine Innovation mehr.

Die "vielleicht wertvollste unbebaute Immobilie im Cyberspace"

Die New York Times (NYT) nennt die betont minimalistische Google-Startseite die "vielleicht wertvollste unbebaute Immobilie im Cyberspace". Fusion ist für Danny Sullivan von Search Engine Watch "die formelle Erklärung" von Google, ein Webportal zu sein. Aber Sullivan sieht den Schritt weniger als einen Versuch der Konkurrenz User abzujagen und vielmehr als Beseitigung einer Schwäche. So gesehen bebaut Google lediglich ein virtuelles Grundstück von beträchtlichem Wert.

Traffic

Die personalisierten Portale von Yahoo und MSN machen in den USA einen nicht unwesentlichen Anteil des User-Traffic aus. So haben laut comScore Networks im April rund 26 Mio. User My Yahoo besucht. Das sind knapp 23 Prozent der 115 Mio. US-Besucher auf Yahoo-Seiten. Bei MSN machte im April der Traffic von My MSN rund zehn Prozent der insgesamt rund 97 Mio. US-Besucher von MSN aus. (pte)