Tiroler Gedächtnis-Expedition erreicht ihr arktisches Ziel
Nach 20 Tagen am Lagerplatz von Julius Payer in Franz-Josef-Land angekommen
Redaktion
,
Innsbruck - Die Payer-Weyprecht Gedächtnisexpedition 2005
nach Franz-Josef-Land hat ihr Ziel am Donnerstag erreicht. Nach 20
Tagen sind die beiden Teilnehmer aus Tirol am Kap Schröter am
Lagerplatz von Julius Payer in dem zu Russland gehörenden
Inselarchipel in der Arktis angekommen.
Das Allernötigste zum Überleben
Während die beiden russischen Expeditionsteilnehmer im Basislager
blieben, legten die beiden Tiroler die letzte Etappe von mehr als 30
Kilometern mit leichtem Gepäck zurück. "Wir haben nur das
Allernötigste zum Überleben mitgenommen", erklärte der Geograph,
Bergführer und Leiter der Expedition, Christoph Höbenreich, am
Freitag. Bei dichtem Nebel mussten sich die beiden Tiroler mit
Kugelkompass und GPS an das Kap vortasten. Der 15 Kilometer lange
Rückweg wurde zur "reinen Tortur", sagte Höbenreich. Nach 14 Stunden
kehrten die beiden wieder ins Basislager zurück.
Heliflug und Heimreise
In den kommenden Tagen werden die vier Expeditionsteilnehmer mit
einem Helikopter abgeholt und zu einer Militärbasis geflogen. Es
seien noch einige Flüge über das Gebiet geplant. Dann werden die
Teilnehmer die Heimreise antreten.
Ziel der Polarexpedition war es, Franz-Josef-Land von Süden nach
Norden auf den Spuren von Julius Payer und Carl Weyprecht zu
durchwandern. Die beiden Pioniere hatten zwischen 1872 und 1874 auf
der Suche nach der Nordost-Passage das nördliche Insel-Archipel
erforscht. Franz-Josef-Land war jahrzehntelang und zuletzt seit 1995
für Expeditionen gesperrt. Nach jahrelangen diplomatischen Bemühungen
hatte die Gedächtnisexpedition 2005 erstmals eine Sondergenehmigung
erhalten. (APA)
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