Freistadt – Neun Monate legte sich die Sondereinsatzgruppe "Puma" – bestehend aus Beamten des Bezirksgendarmeriekommandos Freistadt – gegen einen Drogendealer- Ring im obereren Mühlviertel auf die Pirsch, ehe man im Februar des heurigen Jahres zupackte. Die "Beute" wurde bei einer Pressekonferenz am Freitag präsentiert. Insgesamt 60 Personen wurden ausgeforscht, zehn mutmaßliche Drogenhändler sitzen in Haft.

Verkaufswert: 2,8 Millionen Euro

Hauptverdächtiger ist ein 29-Jähriger aus dem Bezirk Freistadt, der gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin die "Geschäfte" mit zahlreichen Mittelsmännern über insgesamt sieben Jahre organisierte. "Seit 1998 wurden fast 300 Kilo Haschisch und Speed im Verkaufswert von rund 2,8 Millionen Euro von den Niederlanden nach Österreich, vorwiegend in einem umgebauten Benzintank eines Autos, geschmuggelt. Der Gewinn lag bei rund einer Million Euro", erklärte Oberösterreichs Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Um noch "effektiver" arbeiten zu können, richtete sich der 29-Jährige im eigenen Badezimmer ein Speed- Labor mit den nötigen Chemikalien ein.

Die Skrupellosigkeit der Drogenbande zeigt ein tragischer Einzelfall. Der jetzt verhaftete Drogenboss soll einem damals 18-Jährigen zwei Gramm ungestrecktes Amphetamin verkauft haben. Nach dem Konsum erlitt dieser eine Gehirnblutung und ist seitdem ein Pflegefall. (mro, DER STANDARD Printausgabe, 20.05.2005)