Monaco - Der Monaco-Sonntag war kein rot-weiß-roter. Patrick Friesacher schied nach einem Hochgeschwindigkeitsunfall nach der Tunnel-Ausfahrt aus und auch das Red-Bull-Team verzeichnete einen Totalausfall - David Coulthard und Vitantonio Liuzzi sahen nach Unfällen ebenfalls nicht die Zielflagge. Red Bull blieb damit ausgerechnet beim prestigeträchtigsten Rennen des Jahres erstmals ohne WM-Punkt.

"Ein frustrierendes Ende des Wochenende. Es hatte einiges versprochen, unterm Strich ist jedoch nichts rausgekommen", seufzte Teamchef Christian Horner. "David hat es zum zweiten Mal an diesem Wochenende bei einem Unfall schuldlos erwischt, er war sehr gut unterwegs. Tonio hatte mit dem starken Reifenverschleiß zu kämpfen und touchierte daher die Leitplanken."

Möglicherweise ein Gewinner war ausgerechnet der pausierende Christian Klien, der Vorarlberger hat nach dem zweiten Liuzzi-Ausfall in Folge gute Karten, am kommenden Wochenende auf dem Nürburgring wieder ins Renncockpit zurückzukehren.

Minardi-Heck entzog sich der Kontrolle

Friesacher brachte der 13. Startplatz - der beste seiner bisherigen Formel-1-Karriere - kein Glück. Der Kärntner setzte sich mit konstant starken Rundenzeiten auf Platz 14 fest, ehe in der 30. Runde in der Hafenschikane der Knall kam. "Nach der Safety-Car-Phase hat es sich so angefühlt, als hätte ich einen Patschen. Schon im Tunnel ist mir das Heck einige Male ausgebrochen und vor der Schikane ist es mir dann endgültig ausgebrochen", erklärte der bitter enttäuschte Österreicher, der den Rest des Rennens auf der Couch in seinem Fahrerzimmer verfolgte.

Erinnerungen an den 12. Mai 1994 wurden wach. Damals war der Tiroler Karl Wendlinger mit seinem Sauber an der selben Stelle bei 270 km/h schwer verunglückt und in ein 19 Tage langes Koma gefallen, vier Jahre später hatte Alexander Wurz bei einem Crash nach der Tunnel-Ausfahrt viel Glück gehabt.

Red Bull wieder am Boden

Auch bei Red Bull herrschte nach dem High Life in den letzten Tagen am Renntag am Sonntag Tristesse vor. Christian Klien verfolgte dort den GP und meinte: "Ein verrücktes Rennen, bei dem wir leider leer ausgegangen sind. Schumacher ist Coulthard hinten ins Auto gefahren, deshalb ist die Radaufhängung gebrochen. Liuzzi hat hinten rechts die Mauer touchiert, dadurch gab es einen Reifenschaden und eine gebrochene Felge."

Nach drei Rennen mit Liuzzi im zweiten Cockpit folgt nun die mit Spannung erwartete Entscheidung, wer auf dem Nürburgring neben Coulthard fahren wird. Sie soll spätestens am Dienstag bekannt gegeben werden. Klien scharrt bereits in den Startlöchern: "Nach drei Rennen als Testfahrer bin ich jetzt heiß aufs Rennfahren. Ich glaube, dass ich ganz gut dastehe."

Die Performance seines Teamkollegen, der auch in Barcelona nach einem Fahrfehler ausgefallen ist, wollte der Hohenemser nicht bewerten. "Das beurteilen andere, dafür haben wir qualifizierte Leute. Ich schaue nur auf meine Leistung." (APA/red)