Koblenz - Wegen krimineller Machenschaften sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft 15 mutmaßliche Mitglieder und Sympathisanten der rechtsextremen "Kameradschaft Westerwald" in Deutschland festgenommen worden. Zudem durchsuchten Ermittler am Montag 29 Häuser im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz, drei in Hessen und vier in Nordrhein-Westfalen, wie die Koblenzer Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.

Es seien Schriften und Gegenstände mit Kennzeichen früherer NS-Organisationen beschlagnahmt worden. Die Verdächtigen sollen insbesondere bei einem Konzert gewaltsam gegen Linke vorgegangen sein.

"Gewalt gegen Linke" als Ziel

Es bestehe der Verdacht, dass die 2003 gegründete Kameradschaft eine kriminelle Vereinigung sei, hieß es. Mitglieder sollen seit Herbst 2004 das Ziel der "Gewalt gegen Linke" verfolgt haben, etwa am Rande eines Konzertes. Laut Staatsanwaltschaft machten sich die Tatverdächtigen mit Sturmhauben, Schlagstöcken und Baseballschlägern auf, um Zufahrtswege zu versperren. Dabei sollen sie Bäume hinter einer Kurve auf die Straße gelegt und Nägel verstreut haben. Autofahrer konnten zwar rechtzeitig bremsen, wurden aber zum Teil bedroht oder angegriffen.

Mehreren Verdächtigen werden weitere Straftaten wie Volksverhetzung, Körperverletzung und Brandstiftung vorgeworfen. Gegen die Festgenommenen lagen bereits Haftbefehle vor. Durchsuchungen betrafen 41 Verdächtige zwischen 17 und 81 Jahren, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. (APA/dpa)