Salzburg - "Die Botschaft war, dass die Kinder nur das machen sollen, was sie interessiert. Das ist für dieses Projekt und das Berufskünstlertum das Erfolgsrezept", erläutert der Künstler Kai Kuss eine der Quintessenzen seines Workshops, an dem Schüler im Rahmen des Wettbewerbs "Museum im Fokus" teilnehmen konnten.

Das Projekt, ausgehend von dem Museum der Moderne Mönchsberg, ermöglichte eine Auseinandersetzung von Jugendlichen mit moderner Kunst. 170 Schüler aus neun Salzburger Schulen arbeiteten mit Kuss sowie den bildenden Künstlern Peter Schwaighofer, Peter Brauneis, Joe Wagner, Erich Gruber und Siegfried Zaworka.

"Ich habe mich in die Ideenentwicklung nicht eingemischt", erzählt Kuss dem SCHÜLERSTANDARD von der Arbeit mit den jungen Leuten. Denn es habe sehr rasch zahlreiche Vorschläge von den Schülern gegeben. "Der Enthusiasmus war groß."

"Ich denke, wir haben den Grundgedanken der modernen Kunst erfasst", resümiert Daniela Mandl (16) ihre Erfahrungen aus dem Workshop. Daniela und Michaela Heidolt (16), beide Schülerinnen des Christian-Doppler-Gymnasiums, entwarfen eine Skulptur aus Verpackungsmaterial. "Der Preis war uns dabei egal", so Michaela, es sei einfach interessant gewesen.

"Der Prozess ist vordergründig", meint auch der beteiligte Künstler Erich Gruber. Die Schüler hätten bemerkt, dass ihre Ideen umfangreicher sind, als sie zuvor gedacht hatten. "Da sind Schienen aufgebrochen worden", so Gruber.

Der Rahmen der Aufgabenstellung war breit: Die Schüler sollten sich zu Raum, Natur und Zeit Gedanken machen. Die Umsetzung blieb ihnen überlassen und sie fiel facettenreich aus: Ein Quadratmeter Küchenboden inklusive Schaben zum Thema Makrokosmos und eine Installation mit neuen Medien zum menschlichen Körper waren darunter.

Die interessantesten Arbeiten des Wettbewerbs - der jährlich stattfinden soll - werden von einer Jury am 3. Juni prämiert. Von da an können Kunstinteressierte die Werke der Schüler zwei Tage lang besichtigen. (DER STANDARD/Printausgabe,24.5.2005))