Washington - Viagra hat Sex für Männer mit
Erektionsproblemen möglich gemacht, ein neues Mittel soll das
Vergnügen nun verlängern. Mit Dapoxetine könne der frühzeitige
Samenerguss beim Mann verhindert werden, erklärten am Montag
Mediziner auf dem Jahrestreffen der US-Urologievereinigung. Ein
erster Test mit Paaren, in denen Männer über chronisch verfrühte
Ejakulationen geklagt hatten, sei erfolgreich verlaufen.
Nach zwölf Wochen habe sich die Anzahl der Paare verdoppelt, die
ihr Sexualleben als gut oder sehr gut bezeichneten. Auch hätten sie
drei bis vier Mal so lange miteinander geschlafen als zuvor. Einige
Patienten hätten aber über Kopfschmerzen und Übelkeit geklagt.
Bis zu 34 Prozent betroffen
Frühzeitigen Samenerguss diagnostizieren Mediziner, wenn Männer
nach zwei Minuten oder noch weniger zum Orgasmus kommen. Das Phänomen
ist weit verbreitet, im Gegensatz zur Impotenz aber viel weniger
öffentlich diskutiert.
Nach Angaben des US-Urologieverbandes sind zwischen 27 und 34
Prozent aller Männer davon betroffen, von Potenzstörungen, die mit
Viagra behandelt werden können, hingegen nur rund zehn Prozent. Für
das Sexualleben vieler Paare seien chronisch verfrühte Orgasmen
verheerend, sagte der Leiter der Untersuchung, Jon Pryor. Im Handel
ist das Medikament des Herstellers Ortho-McNeil Pharmaceutical noch nicht.
Die US-Gesundheitsbehörde prüft derzeit die Zulassung. (APA)