Jena - Ein europäischer Forscherverbund will die
genetischen Ursachen für Blutvergiftung aufdecken. Mehr als 6.000
Patienten sollen an Genomzentren in Paris, München und Oxford
untersucht werden, wie Stefan Rußwurm, Geschäftsführer der SIRS-Lab
GmbH in Jena am Dienstag sagte. Die Thüringer Biotechnologiefirma
will die Gene identifizieren, die bei den Testpatienten untersucht
werden sollen.
Neigung zur Sepsis könnte erblich sein
Wie ein Patient auf neue Behandlungsmethoden reagiere und welche
Heilungschancen bestehen, scheine auch genetischen Einflüssen zu
unterliegen, sagte Rußwurm. "Bereits vor Jahren wurde erkannt, dass
das Risiko, an einer Sepsis zu sterben, für solche Patienten um ein
Vielfaches höher ist, bei denen derartige Krankheitsfälle bereits in
der Familie vorkamen." Welche genetischen Varianten einen Patienten
anfällig für eine Sepsis machen, sei aber bisher weitestgehend
unbekannt.
Das Forschungsprojekt GenOSept ("The Genetics Of Sepsis and Septic
Shock" - Die genetischen Ursachen von Blutvergiftung und septischem
Schock) wurde von der Europäischen Gesellschaft für Intensivmedizin
ins Leben gerufen. Es vereint Mediziner fast aller europäischen
Länder und 14 klinische Institutionen. SIRS-Lab ist der einzige
Partner aus der Industrie. Die Europäische Union fördert das Vorhaben
mit mehreren Millionen Euro. (APA/dpa)