Köck hat 1997 mit einem kleinen Projekt über den Nachweis der Klimaerwärmung anhand von Fischen in der Arktis die Kooperation mit den kanadischen Kollegen begonnen und seither ständig ausgebaut, wie er im Gespräch mit der APA erklärte. Heuer wird er im Rahmen des ÖAW-Projekts "High Arctic" bereits zum dritten Mal am Lake Hazen arbeiten. Der See ist so groß wie der Bodensee und liegt im nördlichsten Nationalpark der Welt (Ellesmere Island National Park Reserve). Durch seine abgeschiedene Lage nur rund 800 Kilometer entfernt vom Nordpol, seine enorme Tiefe von bis zu 270 Meter - im Vorjahr hat Köck erstmals eine Tiefenkartierung des Sees vorgenommen - und seine vergleichsweise hohe Sedimentationsrate stellt der Seeboden "ein perfektes Klima-Archiv" dar.
Untersuchungen von Sediment- und Wasserproben auf Schadstoffe
Bei der diesjährigen Expedition - Anfang Juni ist der See noch mit einer zweieinhalb bis drei Meter dicken Eisschicht bedeckt - wollen die beiden Wissenschafter Sedimentproben von der tiefsten Stelle des Sees entnehmen und Wasserproben auf ihre Schadstoffbelastung untersuchen. "Die Analyse der einzelnen Sedimentschichten ermöglicht sehr genaue Aussagen über den Temperaturverlauf und die Schadstoffbelastung der letzten Jahrhunderte", erklärte Köck. Die im Rahmen des Projekts gewonnenen Daten stehen auch für Modellrechnungen der langfristigen Klima- und Schadstoffforschung zur Verfügung.