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Großer Frostspanner kann enorme Blattmengen verdrücken bevor er zum Schmetterling wird

Foto: APA/ Rolf Haid

Wien - Eine Raupenplage sucht derzeit Ostösterreich heim und hat Wien errreicht. In Wäldern und Parkanlagen werden Blattdächer schütter, die Blätter sind durchlöchert oder ausgefranst. Während der vergangenen Tage haben die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten Laubbäume kahl gefressen. Besonders stark betroffen sind nach Angaben des Waldforschungszentrums (BFW) Obstbäume, Ahorn, Hainbuche, Esche, Eichen und Linden.

Hauptverursacher

Die Hauptverursacher sind der Große und der Kleine Frostspanner, der Schneespanner und der Eichenwickler. Die am meisten betroffenen Gebiete sind das Burgenland, Wien und der Raum südlich und westlich davon sowie das Weinviertel.

Kahlschlag bedroht Bäume

"Wenn nicht die gesamte Blattmasse eines Baumes durch den Fraß zerstört wird, stellt dies für den Baum meist kein großes Problem dar", erklärte Dr. Christian Tomiczek vom Institut für Waldschutz des BFW in Wien. Nach dem Fraß treiben aus den Knospen neue Blätter aus, so dass bereits im Juli ein Großteil der abgefressenen Blätter ersetzt wird. Anders ist die Situation bei Kahlfraß. Tritt eine derartige Situation zweimal hintereinander auf, führt das mit zum Absterben des Baumes. Vor allem in Zusammenwirken mit großer Trockenheit und Hitze.

Trockenheit des Jahres 2003

Ursache der Raupenplage ist laut Tomiczek im wesentlichen die Trockenheit des Jahres 2003, die günstig für die Entwicklung von Insekten war. Im vergangenen Jahr habe sich die Situation aufgeschaukelt, so dass es heuer entsprechend viele Raupen gibt. Damit sollte der Höhepunkt überschritten sein. "Das lässt sich aber nie 100-prozentig vorhersagen", erklärte der Experte und führte als Beispiel den Eichenprozessionsspinner an, der schon seit zehn Jahren vermehrt auftritt. Für heuer jedenfalls sollte der "Spuk" Mitte Juni ausgestanden sein, sagte Tomiczek.(APA)

Keine Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich In der Regel müssen nach Angaben der Forscher keine Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden. Bei Gefahr eines wiederholten Kahlfraßes oder in Obstbaumkulturen empfiehlt sich gegen Schmetterlingslarven der Einsatz von gesetzlich zugelassenen Pflanzenschutzmitteln, vor allem von umweltschonenden, biotechnischen oder biologischen Präparaten wie zum Beispiel Häutungshemmern. (APA)