Bei der Neuemission rechnet die Gesellschaft mit Einnahmen von mindestens 1,5 Mrd. Zloty (359 Mio. Euro). Der größte Teil davon solle für die Ausweitung der Gasförderung in Polen und den Ausbau von Gaspipelines verwendet werden, erklärte der Vorstandsvorsitzende Marek Kossowski am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Im Moment fördert die PGNiG jährlich vier Mrd. Kubikmeter Gas selbst, dieser Wert soll bis 2008 auf 5,5 Mrd. Kubikmeter anwachsen. In Polen werden derzeit jährlich 13 Mrd. Kubikmeter Gas verbraucht.
Kossowski wies gleichzeitig Befürchtungen der Opposition im polnischen Parlament (Sejm) zurück, russische Unternehmen könnten durch die Aktienemission die Kontrolle über die PGNiG erlangen. Die Gesellschaft sei vor einer feindlichen Übernahme sicher. Der polnische Staat werde immer mindestens 51 Prozent der Aktien behalten. Darüber hinaus sei die Firmensatzung dahingehend geändert worden, dass zentrale Entscheidungen von den Aktionären nur mit einer Mehrheit von 80 Prozent gefällt werden können. Die betrifft zum Beispiel die Auflösung der Gesellschaft oder ihren Firmensitz.
Die Neuemission soll laut Kossowski noch bis Ende Juni stattfinden. Denn die Parlaments- und Präsidentenwahlen Anfang Herbst könnten den Start der Aktie belasten. Dabei werden die Aktien nach Aussage des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Pawel Kaminski in drei Tranchen ausgegeben: zu jeweils gleichen Teilen an polnische Privatanleger, polnische institutionelle Anleger und internationale institutionelle Anleger.