Der MobilTel-Kauf ist angesichts des Kaufpreises von 1,6 Mrd. Euro eine der größten Auslandsakquisitionen in der österreichischen Firmengeschichte. Der Kaufpreis für die MobilTel setzt sich aus einem Basisbetrag von 1,45 Mrd. Euro und aus einer Prämie von 150 Mio. Euro zusammen, die an die Erreichung bestimmter Unternehmensziele geknüpft ist. Der Kaufpreis liege mit dem Fünffachen des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) unter den internationalen Benchmarks, hatte TA-Chef Heinz Sundt zuletzt betont.
60 Prozent sind im Besitz österreichischer Aktionäre
Die MobilTel gehört aktuell einem Konsortium von österreichischen und internationalen Finanzinvestoren. 60 Prozent stehen in Besitz von österreichischen Aktionären (40 Prozent davon gehören Geschäftsmann Martin Schlaff, je 10 Prozent dem Industriellen Josef Taus und dem Unternehmensberater Herbert Cordt), die restlichen 40 Prozent halten sieben Private-Equity-Gesellschaften um ABN Amro Capital, Citigroup Investments und CVP. Die TA-Gruppe hatte im Dezember 2004 die Kaufoption für die komplette Übernahme des bulgarischen Handymarktführers erworben. Die mobilkom ist neben Österreich bereits in Kroatien, Slowenien und Liechtenstein tätig.
Einstieg bei Mobtel via Aktientausch
Der geplante Einstieg in Serbien hingegen könnte über einen Aktientausch passieren. Künftig sollen auch "eigene Aktien als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- und Ausland" verwendet werden. Diese Möglichkeit habe sich der TA-Vorstand am Mittwoch von der Hauptversammlung absegnen lassen, berichtet die "Presse" in ihrer heutigen Ausgabe. Spruchreif dürfte diese Variante erstmals beim serbischen Handynetzbetreiber Mobtel werden.
Eine Akquisition mittels eigener Aktien könne zu einem günstigeren Kaufpreis führen als eine Barzahlung, argumentierte der TA-Vorstand in seinem Bericht an die Aktionärsversammlung. Zudem könne eine Transaktion schneller abgewickelt werden, und das Unternehmen spare Barmittel. Sollte es zu diesem Aktientausch kommen, würden die österreichischen Investoren Martin Schlaff, Josef Taus und Herbert Cordt, die kürzlich ein Mobtel-Paket vom serbischen Milliardär Bogoljub Karic erworben haben, ein anderes ehrgeiziges Vorhaben verwirklichen - nämlich den Einstieg bei der TA, so die "Presse" weiter.