Wien - Teamchef Hans Krankl und sein Verbandschef Friedrich Stickler scheinen derzeit nicht die beste Gesprächsbasis zu haben. Obwohl der ÖFB-Präsident bereits mehrmals klargestellt hatte, dass der Vertrag des Teamchefs vorerst nicht verlängert wird und es erst im Herbst weitere Verhandlungen geben werde, ging Krankl mit einer offensiven Forderung in die Öffentlichkeit.

"Ich werde Stickler eine Woche vor dem Schottland-Spiel Mitte August mein Konzept für die EM 2008 vorlegen und sagen, dass ich vorm Polen-Spiel am 3. September ein Ja oder Nein haben möchte. Ich kann das zwar nicht erzwingen, aber wenn es nicht passiert, behalte ich mir vor, eine andere Entscheidung zu treffen", wurde Krankl von der "Kronen Zeitung" (Sonntag-Ausgabe) zitiert.

Der Ex-Torjäger legte aber sogar noch ein "Schäuferl" nach: "Der Präsident hat vor den Wales-Spielen selbst gesagt, er wird sich danach entscheiden. Ich habe bisher nicht darauf gepocht. Aber sollte man spekulieren, nichts entscheiden zu müssen, weil der Krankl das sowieso machen will und auf diese Weise mit meiner Gutmütigkeit spielen, so werden sich einige Herren sicher täuschen."

"Ich habe seriöse Angebote und werde diese dann wie jeder Profi-Trainer sondieren.... Ich bin der Verantwortliche dieser Mannschaft, das honoriert man nicht in der Art und Weise, wie ich mir das vorstelle. Teamchef zu sein ist für mich nach wie vor das Höchste, weil ich ein Patriot bin, das mit dem Herzen mache - aber nicht um jeden Preis . . .", erklärte Krankl in der "Krone".

Der erstaunte ÖFB-Chef Stickler meinte dazu am Sonntag gegenüber der APA: "An meiner Einstellung hat sich nichts geändert. Es wird im Herbst nach der Qualifikation ein Gespräch geben und nicht vorher, weil es keinen Sinn macht. Ich verstehe, dass jeder Mensch möglichst früh über seine Zukunft Bescheid wissen will, aber es ist besser untereinander darüber zu sprechen, als es sich über die Medien ausrichten zu lassen. Ich warte auf ein Gespräch zwischen Krankl und mir." (APA)