Telekom
Geduld ist die Tugend der WAPler
Was so einfach in der Handhabung gepriesen wird, stellt sich in der Handhabung als langwierige Prozedur heraus.
Wien - Wer mit dem Handy im Internet surfen möchte, kann mittlerweile auf ein recht stattliches Angebot an WAP-Diensten
zugreifen. Österreichs Handynetzbetreiber Mobilkom steht bereits seit Dezember 1999 WAPlern zu Diensten, max.mobil
hat zum 1. März 2000 nachgezogen und one wird ab heute Donnerstag das Surfen via Handy im Internet anbieten.
Fluginformationen, aktuelle Nachrichten zu Politik, Börse oder Sport, Spiele, aber auch Online-Banking via WAP-fähigem
Telefon, um Überweisungen vom Konto seiner Bank durchzuführen, gelten als typische Anwendungen.
Langwierige Prozedur
Was so einfach in der Handhabung gepriesen wird, stellt sich in der Handhabung als langwierige Prozedur heraus. Wer
mit dem PC das Surfen im Internet gewohnt ist, muss sich darauf einstellen, dass die Navigation mit dem WAP-Handy
eine Geduldsprobe darstellt.
Und: Die Dienste sind doch noch nicht ganz so entwickelt, wie man sich das eigentlich erwartet. Börseninformationen
inklusive Chartanalyse können zwar am Display angezeigt werden, aber nicht für alle Notierungen, die ein Kapitalanleger
österreichischer Provenienz interessieren. Der Kursverlauf des Newcomers an der Wiener Börsenparkett,
BetandWin.com, wurde zwar noch bei beiden bisher schon im WAP-Bereich aktiven Handynetzbetreibern angezeigt, die
Kursnotierung der österreichischen Yline an der Brüsseler Technologiebörse Easdaq war über das WAP-Menü der Mäxe
ebenso wenig abzurufen wie über das A1-Portal. Und die Anfrage, ob an einem bestimmten Tag in der der kommenden
Woche ein Flug nach Osaka in Japan durchgeführt wird, konnte leider auch (noch) nicht in Erfahrung gebracht werden.
Beigeschmack - Telefonrechnung
Einen etwas bitteren Beigeschmack hinterlässt beim WAPeln auch die Telefonrechnung: Auch bei gescheiterten Abfragen
bitten die Provider zur Kasse. (jake)