Die sudanesische Regierung beschuldige "Ärzte ohne Grenzen" (MSF), einen falschen Bericht verbreitet, die Gesellschaft "unterwandert" und spioniert zu haben, hieß es. Der Brite, Paul Foreman, sei auf Kaution freigelassen worden, dürfe aber das Land nicht verlassen, erklärte Staatsanwalt Mohamed Fareed in Khartum.
Bericht über Vergewaltigungen
Hintergrund ist demnach ein Bericht über die Vergewaltigung von Frauen und Mädchen in der westsudanesischen Krisenregion Darfur. Darin hieß es, Ärzte der Organisation hätten medizinische Beweise für 500 Vergewaltigungen in einem Zeitraum von viereinhalb Monaten gesammelt. Mehr als 80 Prozent der Opfer hätten erklärt, dass die Täter Soldaten oder Mitglieder von regierungstreuen Milizen gewesen seien. Die sudanesische Regierung hat den Bericht als falsch zurückgewiesen.
Foreman habe die Anschuldigungen im Verhör nicht untermauern und keine Beweise vorlegen können, erklärte der Staatsanwalt. "Ärzte ohne Grenzen" wies die Anschuldigungen entschieden zurück. Die Organisation verwies darauf, dass sie in ihrem Bericht nicht die Regierung in Khartum für die Vergewaltigungen verantwortlich gemacht habe, die die Vergewaltigungen in Darfur selbst als Problem ansehe.
Mehrere Stunden lang verhört