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Der Energieversorger EVN stellt sich auf ein starkes Gesamtjahres-Ergebnis ein.

Foto: AP/THANASSIS STAVRAKIS
Wien - Stärker als erwartet konnte der niederösterreichische Energieversorger EVN im 1. Halbjahr 2004/05 seine Ergebnisse verbessern. Das operative Ergebnis (EBIT) legte im Zeitraum Oktober bis März um 7,0 Prozent auf 165,0 Mio. Euro zu, und das Periodenergebnis kletterte sogar um 26,4 Prozent auf 149,2 Mio. Euro. Dies gab die EVN am Dienstag im Vorfeld der Halbjahres-PK ad-hoc bekannt.

Erwartungen übertroffen

Von der APA befragte Analysten hatten den Periodenüberschuss (Net profit) im Mittel 13,3 Prozent höher bei 133,6 Mio. Euro erwartet und für das EBIT ein Plus von 3,1 Prozent auf 158,8 Mio. Euro gesehen.

Den Umsatz steigerte EVN im ersten Geschäftshalbjahr um 24,7 Prozent auf 857,7 Mio. Euro, hier war ein Zuwachs von 19,0 Prozent auf 818,3 Mio. Euro prognostiziert worden. Das unversteuerte Ergebnis (EBT) erhöhte sich um 17,5 Prozent auf 195,8 Mio. Euro, erwartet war ein Anstieg um nur 8,6 Prozent auf 180,8 Mio. Euro.

Gesamtjahrsergebnisse über Vorjahr erwartet

Auf Basis des guten Halbjahresergebnisses 2004/05 (Oktober bis März) könne erwartet werden, dass sowohl die Umsätze als auch das operative Ergebnis und der Konzernüberschuss der EVN-Gruppe für das gesamte Geschäftsjahr ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres liegen werden, erklärte der niederösterreichische Versorger in seinem Halbjahresbericht. Das Beteiligungsergebnis dürfte auf Grund der guten Entwicklung der Beteiligungen der EVN den Vergleichswert des Vorjahres gleichfalls übertreffen.

Die teils beträchtliche Erlös- und Ergebnis-Steigerung im Halbjahr sei durch die erstmalige Konsolidierung der neuen bulgarischen Stromverteil-Töchter EDC Plovdiv und EDC Stara Zagora erfolgt. Auch die Verkaufsvolumina bei Energie - hier mit Ausnahme des Gassegments, in dem sich die milde Witterung dämpfend auswirkte - zeigten laut EVN ein durchwegs erfreuliches Bild. Ähnliches gelte für die thermische Abfallverwertung sowie das Projektgeschäft im Wasser-, Abwasser- und Abfallbereich, deren Umsatz- und Ergebnisbeiträge für die Gruppe zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Der Stromverkauf wuchs im 1. Halbjahr 2004/05 um 33,7 Prozent auf 7.905 GWh, geht aus dem Aktionärsbrief hervor. Bei Gas sank die Verkaufsmenge leicht um 0,6 Prozent auf 568 Mio. m3. Der Wärmeabsatz legte um 6,2 Prozent auf 741 GWh zu.

EPS auf 3,65 Euro gestiegen

Das Finanzergebnis lag per Saldo mit 30,8 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 12,5 Mio. Euro. Hauptverantwortlich dafür war ein Anstieg im Beteiligungsergebnis, der primär aus der Equity-Bewertung von BEWAG, BEGAS, EconGas und ZOV hervorging. ZOV errichtet im Rahmen der WTE Gruppe die Abwasserkläranlage in Zagreb.

Das Ergebnis je Aktie stieg im Halbjahrsvergleich von 3,14 Euro um 16,2 Prozent auf 3,65 Euro. Die Nettoverschuldung wuchs im Periodenvergleich um 17,4 Prozent auf 701,1 Mio. Euro, das Gearing wird mit 37,8 (43,8) Prozent angegeben. Der Mitarbeiterstand der Gruppe erhöhte sich im Jahresabstand im Durchschnitt von 2.568 um 160,5 Prozent auf 6.688.

Gasgeschäft deutlich gestärkt

Mit der Übernahme der Mehrheit an der RAG Beteiligungs AG - sie hält 75 Prozent an der Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) - habe EVN im Berichtszeitraum ihr Gasgeschäft deutlich gestärkt. Die stärkere vertikale Integration zwischen Gasversorgung und Aufbringung der erforderlichen Mengen andererseits führe zu einer größeren Ausgewogenheit des Geschäftsportfolios der EVN und bringe gleichzeitig eine verbesserte Absicherung gegen hohe Erdöl- und Gaspreise, so Vorstandssprecher Burkhard Hofer.

Sehr erfolgreich würden sich die internationalen Aktivitäten der EVN Gruppe im Wasser- und Abfallbereich entwickeln. So würden alle bereits in Umsetzung befindlichen Projekte der WTE Gruppe, darunter die Großprojekte Trinkwasseranlage Moskau Süd-West, Kläranlage Zagreb und Kläranlage Wien, vollkommen plangemäß verlaufen. Für sieben neue Abwasserprojekte in Estland und Polen seien alle vorbereitenden Maßnahmen erledigt, so dass man mit den ausführenden Arbeiten begonnen habe. Plangemäß verlaufe auch die Errichtung der thermischen Abfallverwertungsanlage in Moskau. Für weitere Projekte in Osteuropa bestünden positive Perspektiven. (APA)