München - Die Terrorgruppe Ansar al-Islam (Unterstützer
des Islam) wurde nach deutschen Verfassungsschutz-Erkenntnissen von
islamistischen Kurden im Nordirak gegründet und hat Verbindungen zum
Terrornetzwerk Al Kaida von Osama bin Laden.
Die im September 2001 unter dem Namen Jund al-Islam (Soldaten des
Islam) gegründete Gruppierung hat laut Schätzungen insgesamt 1.000
Mitglieder aus verschiedenen Splittergruppen. In Deutschland soll die
Gruppe rund 100 Anhänger haben (Stand: 2003).
Ansar al-Islam soll auch Bin Ladens Kämpfern Unterschlupf gewährt
haben. Im Gegenzug sollen seine Leute Al-Kaida-Trainingslager
durchlaufen haben. Die Gruppe kontrollierte vor dem Sturz des Regimes
von Saddam Hussein eine kleine Enklave im Nordirak, deren Bewohner
sich ihrem islamisch-fundamentalistischen Diktat unterwerfen mussten.
Unverschleierte Frauen wurden misshandelt.
Während des Irak-Krieges im Frühjahr 2003 vertrieb die US-Armee
mit Unterstützung kurdischer Milizen die Ansar-Kämpfer. Die Ansar
al-Islam werden für eine Reihe von Bombenanschlägen und Mordversuchen
im Nordirak verantwortlich gemacht. Nach arabischen Medienberichten
sollen sich einige von ihnen im vergangenen Jahr der Terrorgruppe des
Jordaniers Abu Mussab al-Zarqawi angeschlossen haben. (dpa/lby)