Wien - Seit Montag hat die Wiener Börse ein eigenes Segment für strukturierte Produkte (structured products.at). Diese Änderung der Marktsegmentierung resultiere aus dem zunehmend steigenden Interesse an strukturierten Produkten, vor allem an Zertifikaten – in den vergangenen zweieinhalb Jahren ist laut Angaben der Wiener Börse die Anzahl der gehandelten Zertifikate an der Wiener Börse von knapp 50 auf über 450 gestiegen. Die Wiener Börse hat ihren Markt somit in equity market.at, bond market.at, otob market.at, structured products.at und other listings.at, segmentiert.

Transparent, übersichtlich und kostensparend

"Das neue Segment ist die logische Fortsetzung der kundenorientierten Marktsegmentierung der Wiener Börse", erklärt Stefan Zapotocky, Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse AG. Investoren könnten sich ab sofort einfach und schnell mithilfe eines Kursinformationssystems auf der Homepage der Wiener Börse über Zertifikate im Allgemeinen und über die gehandelten Zertifikate im Besonderen informieren. "Mit der Einführung des neuen Segmentes wurden die Transaktionskosten massiv reduziert und der Emittent bekommt ein offizielles Börselisting", fasst Zapotocky die Vorteile für die Emittenten zusammen. Damit sei zu erwarten, dass der bisher hohe Anteil an Over-the-Counter(OTC)-Geschäften im Zertifikatehandel mit dem neuen Segment reduziert werden kann. "Bis Jahresende soll die Anzahl der gehandelten Zertifikate auf 600 gesteigert werden", so Zapotocky.

"Es ist möglich, für jedes gewünschte Risiko und für jedes Marktszenario ein passendes Veranlagungsprodukt zu finden. Die Raiffeisen Centrobank deckt als einzige österreichische Investmentbank das gesamte Universum an Zertifikaten ab", betont Michael Spiss, Vorstandsmitglied der Raiffeisen Centrobank AG. Spiss sieht in Zertifikaten eine gute "Einstiegsmöglichkeit" in den Kapitalmarkt: "Zertifikate sind kostengünstig, einfach und flexibel gestückelt, wodurch auch Investments in geringer Höhe möglich sind", so Spiss.

Zertifikate sind grundsätzlich von Banken begebene Schuldverschreibungen. Der Käufer ist damit Gläubiger der Bank, die das Zertifikat begibt, ähnlich der Anleihe. Im Gegensatz zu Anleihen möchte der Investor allerdings nicht Zinsen verdienen, sondern an einer bestimmten Wertentwicklung partizipieren. Zertifikate verbriefen das Recht auf Teilnahme an der Wertentwicklung eines zu Grunde liegenden Investments wie etwa einer Aktie, eines Index, eines Rohstoffes oder einer Fremdwährung. Je nach Ausgestaltung unterscheidet die Wiener Börse zwischen Anlage-Zertifikaten, Bonus-Zertifikaten, Discount-Zertifikaten, Hebel-Zertifikaten und sonstigen Zertifikaten. (red)