Das Animationsstudio DreamWorks hat sich bei der DVD-Auslieferung für den Kinohit "Shrek 2" verkalkuliert. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, schickten viele Händler ihre Restbestände zu Jahresbeginn zurück, um Platz für neue Titel zu schaffen. Die Fehlkalkulation ist gleichzeitig eine Lehrstunde für DreamWorks-CEO Jeffrey Katzenberg über den veränderten DVD-Markt.

Verändert

Der Ende der 90er-Jahre beginnende DVD-Boom hat das Filmgeschäft nicht nur kräftig angekurbelt, sondern auch grundlegend verändert. Die DVD macht heute etwa 60 Prozent der Umsätze eines Films aus. Allerdings hat sich das DVD-Geschäft ähnlich wie das Kinogeschäft entwickelt. Während früher DVD-Titel einen langen Atem in der Gunst der Konsumenten hatten, wird heute die Hälfte des Geschäfts, in manchen Fällen sogar bis zu 70 Prozent, in der ersten Woche nach der Veröffentlichung gemacht, so das WSJ. Grund dafür ist das inzwischen vielfältige Angebot und die wachsende Konkurrenz. Jede Woche kommen zahlreiche Neuerscheinungen auf den Markt und die Händler machen die Regale für den Nachschub frei.

Verschlafen

Diese Entwicklung hat DreamWorks offenbar verschlafen und zu viele "Shrek 2"-DVDs ausgeliefert. In den Büchern wurde mit 40 Mio. verkauften Stück gerechnet, tatsächlich sind es weltweit nur 35 Mio. geworden. 33,7 Mio. Stück gingen innerhalb der ersten acht Wochen über die Ladentische, danach nur noch magere 1,3 Mio. Diese Fehlkalkulation ist für ein Studio wie DreamWorks, das nur zwei Filme im Jahr produziert, eine bittere Pille. Das Studio hofft nun, dass der neue Film "Madagaskar" den DVD-Fauxpas ausbügelt. In den USA hatte das Abenteuer um eine Gruppe von Zootieren in der Wildnis einen guten Start. Am verlängerten Memorialday-Wochenende spielte der Film über 60 Mio. Dollar ein. Hier zu Lande startet "Madagaskar" am 14. Juli in den Kinos.(pte)