Insgesamt haben die Handelsketten in Österreich laut ACNielsen im Vorjahr 14,66 Milliarden Euro umgesetzt. Die Zahl beruht teilweise auf Schätzungen, da die Diskonter Hofer und Lidl ihre Zahlen nicht zwecks Weiterverarbeitung an die Marktforscher melden. Im "Nielsen-Universum" wurden (ohne Hofer und Lidl) 11,8 Milliarden erwirtschaftet. In dieser Statistik überhaupt nicht dabei sind etwa Tankstellen, Märkte, Fleischereien, Bäckereien etc., der "wahre" Markt ist also größer.
Stagnation
Alle Indikatoren zeigen jedoch auf Stagnation: Die 14,66 Milliarden Euro bedeuten nominelles Plus von 1,4 Prozent. Zieht man die Inflation ab – laut Statistik Austria 2,1 Prozent durchschnittlich im Vorjahr –, ergibt sich ein reales Minus für die Branche.
Auch die "Struktur" wurde weiter "bereinigt", wie das Greißlersterben im Jargon heißt: Bezieht man Hofer und Lidl mit ein, zählte ACNielsen in Österreich 6397 Lebensmittelgeschäfte – um 128 weniger als ein Jahr zuvor. Geschlossen wurden vor allem Läden mit einer Fläche von weniger als 400 Quadratmetern.
Marktführer Rewe Austria konnte etwas zulegen – vor allem dank dem Überlaufen des ehemaligen Spar-Händlers Sutterlüty in Vorarlberg (nominell plus 0,9 Prozent). Das traf Spar, die Nummer zwei konnte aber mit einer starken Eigenexpansion wieder einiges wettmachen (plus ein Prozent). Stark verloren hat Adeg (minus 8,7 Prozent), die im Besitz der deutschen Edeka stehende Kette leidet besonders unter ihren kleinen Marktgrößen. Auffallend wuchs Zielpunkt/Plus mit 3,8 Prozent.
Ungebrochener Trend zum Diskonter