Der Betriebsrat der Telekom Austria hat am Dienstag seinen Widerstand gegen eine Vollprivatisierung des Unternehmens bekräftigt. Er sehe derzeit keine Lösung, die den Fortbestand des Unternehmens und die bestehenden Arbeitsplätze besser absichere, als den Verbleib der Sperrminorität (25 Prozent plus eine Aktie) in staatlicher Hand, meinte Betriebsratschef Michael Kolek in Reaktion auf neue Verkaufsgerüchte zur APA.

Stabil

Die kolportierten Interessenten, ein Konsortium aus Banken und Versicherungen, hält Kolek nicht für einen geeigneten "stabilen österreichischen Kernaktionär". Als Finanzinvestoren würden diese primär "Geld machen" wollen. Daher könne er sich "kaum vorstellen, dass dieses Konsortium eine langfristige Beteiligung an der Telekom plant", meinte Kolek.

Allerdings hält der Betriebsrat die Gerüchte um ein neues Angebot ohnehin nur für "Geplänkel". Ein konkreter Vorschlag liege jedenfalls nicht am Tisch und Vorgespräche habe es bisher nicht gegeben, betonte der Gewerkschafter.

Unterm Strich

Unterm Strich glaubt Kolek, dass die anhaltenden Gerüchte der Telekom Austria mehr schaden als nützen. Der Betriebsrat spricht sich daher für eine Präzisierung des Privatisierungsauftrags aus. Sollte die ÖIAG ihre 25 Prozent an der Telekom Austria behalten wollen, sollte dies auch im Regierungsauftrag klar dargelegt werden, um die Gerüchte zu beenden, verlangt der Betriebsrat.

Mit dem derzeitigen Privatisierungsauftrag ist die ÖIAG bemächtigt worden, bis zum Ende der Legislaturperiode "bis zu 100 Prozent" der Telekom Austria zu veräußern.(APA)