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Mark Felt ist "Deep Throat"

Foto: AP
Washington - Die US-Zeitung "Washington Post" hat die Identität des Informanten bestätigt, der Anfang der 70er Jahre die Watergate-Affäre ins Rollen brachte. Der frühere Vize-Chef der Bundespolizei FBI, Mark Felt, sei der bishernur unter dem Decknamen "Deep Throat" bekannte Informant, berichtete die "Post" am Dienstag auf ihrer Internet- Seite. Dies habe der "Post"-Geschäftsführer Bob Woodward bestätigt, der damals mit seinem Reporter-Kollegen Carl Bernstein den Skandal aufgedeckt hatte.

Zuvor hatte der inzwischen 91-jährige Felt dem Blatt "Vanity Fair" zufolge selbst gesagt, er sei "Deep Throat". Bernstein hatte dagegen angekündigt, wie ursprünglich vereinbart den wahren Namen nur nach dem Tod des Informanten preisgeben zu wollen.

Die Identität von "Deep Throat" war eines der best gehüteten Geheimnisse in der US-Hauptstadt. Der Watergate-Skandal um den Einbruch in der Zentrale der Demokraten hatte 1974 den Rücktritt des Präsidenten Richard Nixon zur Folge.

"Ich bin der Typ, den sie Deep Throat nannten"

"Ich bin der Typ, den sie Deep Throat nannten", sagte Felt der Zeitschrift "Vanity Fair". Felt lebt heute mit seiner Tochter Joan in Santa Rosa in Kalifornien. Die Familie habe alte Fotos für den Artikel zur Verfügung gestellt, der in der neuen Ausgabe am 8. Juni veröffentlicht werde.

"Habe nur meine Pflicht getan"

Nach Angaben von "Vanity Fair" erfuhr die Familie vor drei Jahren von engen Freunden Felts, dass sich der ehemalige FBI-Chef schon 1987 oder 1988 über seine Rolle offenbart hatte. Die Tochter habe ihren Vater dann bekniet, sich auch öffentlich zu äußern. Felt sei aber entschlossen gewesen, das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Beim Anschauen eines Dokumentarfilms über den Skandal fragte die Tochter ihren Vater später: "Glaubst Du, dass ´Deep Throat´ Nixon zu Fall bringen wollte?" Felt habe darauf geantwortet: "Nein, ich wollte ihn nicht stürzen, ich habe nur meine Pflicht getan".

Cash

Nach Angaben der Zeitschrift gab der inzwischen 91-jährige Felt seinen Widerstand erst auf, als die Familie darauf verwies, dass mit der Veröffentlichung Geld gemacht werden könnte, um die Schulden zu bezahlen, die durch die Bezahlung der Schulausbildung der Enkel entstanden seien. (APA/dpa/Reuters)