Wärme begünstigt ganz allgemein das Wachstum von Insekten. Als Kaltblüter können sie - bis auf einige Ausnahmen - keine eigene Körperwärme entwickeln und sind auf die Umgebungstemperatur angewiesen. Je wärmer es ist, desto schneller laufen Lebensvorgänge und Wachstum ab.
Zeitbömbchen schlummern in der Erde
Bei den Gelsen kommt dazu, dass sie für die Aufzucht der Brut kleine, am besten fischfreie Gewässer brauchen. Ein kleiner Au-Tümpel als Überrest einer vergangenen Überschwemmung reicht aus. Aus den Eiern, die möglicherweise seit Jahren in der Erde ruhen, schlüpfen rasch die Larven. Diese wachsen, verpuppen sich und schließlich schlüpft der summende Flieger. Bei sehr hohen Temperaturen reichen für die ganze Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Insekt rund eine Woche bis zehn Tage, berichtete Seidel.
Vor allem an einigen Gebieten an der Donau gab es in den vergangenen Wochen nach Unwettern kleinere Überschwemmungen, die geeignete Tümpel für die Gelsen-Entwicklung hinterlassen haben. Seidel rechnet, dass es an der Donau östlich von Wien, aber auch bei Korneuburg/Klosterneuburg, Mautern, Melk oder Perg lokal zu Gelsenplagen kommen wird. Teilweise werde schon über erste Invasionen berichtet.
In der Stadt gäbe es Eindämmungsmaßnahmen
Aber auch die Entwicklung der so genannten Hausgelsen wird durch die Witterung gefördert. Sie halten sich bevorzugt auch in Siedlungsgebieten auf, eine Regentonne oder eine achtlos stehen gelassene, mit Wasser gefüllte Gießkanne werden als Kinderstube für den Nachwuchs genutzt. Wer wenigstens diese hausgemachte Plage vermeiden möchte, sollte seinen Garten penibel nach kleinsten Wasseransammlungen - bis hin zur Vogeltränke - absuchen und diese trocken legen.