Erster Tag
Beginnt am Zocalo, im Zentrum der Stadt. Auf die Mauern des Patios im Präsidentenpalast hat Diego Rivera seine berühmten Murales gemalt. Wer sie ausführlich besichtigt, spart sich einen Grundkurs in mexikanischer Geschichte. Übrigens hat Diego seine Frau Frida Kahlo hier verewigt - wir werden sie am zweiten Tag wieder treffen. Neben dem Präsidentenpalast finden sich die Ausgrabungen des alten Aztekentempels. Wer sich schwer tut, in den Resten alten Gemäuers ein Gebäude auszumachen, sollte in die U-Bahnstation unter dem Zocalo hinuntersteigen. Dort steht, in einer Glasvitrine, ein zwar simples, aber anschauliches Pappmodell des Templo Mayors. Nach soviel Geschichte kommt die Hauptsache dran: der Magen. Gut gefüllt wird er im Cafe Tacuba (siehe ganz persönlich). Danach ist ein Verdauungsspaziergang fällig, zum Beispiel zur Plaza de Santo Domingo - dem Platz der Briefschreiber. Hier können sich Analphabeten professionelle Briefschreiber mieten. Am Nachmittag: Ausflug nach Chapultepec, dem Schloss, wo der unglückselige österreichische Statthalterkönig Maximiliano residierte. Er nahm kein gutes Ende: Juarezs Revolutionäre erschossen ihn. Landsleute, die das grämt, können den Kummer abends auf der Plaza Garibaldi mit ein paar Tequilas hinunterspülen. Hier haben die Mariachi-Bands ihren Platz.
Zweiter Tag
Bald aufstehen und ein Taxi reservieren. Zwar bieten fast alle großen Hotels organisierte Pauschaltrips zu den unvermeidlichen Pyramiden in Teotihuacan, doch die sind teuer und vor allem zeitraubend. Mit einem eigenen Taxista reist sich's rascher und bequemer. Pauschaltarif aushandeln! Am Nachmittag kann man den Chauffeur gleich in den Süden der Stadt dirigieren, ins Künstlerviertel Coyoacan. Unweit vom Hauptplatz des Viertels liegt das Haus von Frida Kahlo, bunt und bedrückend zugleich - genau wie ihr Leben und ihre Bilder. "Gelassen grausam" nannte Diego Rivera den Stil seiner Frau. Sie starb 1954, mit nur 47 Jahren.