Die Ursprünge der Burg gehen auf das 12. Jahrhundert zurück, berühmt-berüchtigt wurde sie durch den Mitte des 15. Jahrhundert lebenden Jörg dem Scheck vom Wald, der das "Rosengärtlein" einrichtete, ein Verlies, welches dem Inhaftierten nur die Wahl ließ, zu verhungern oder in den Abgrund zu springen. Die Sage von dem unbarmherzigen Raubritter und seinem Tod bringenden Kerker wurde bereits 1621 zum ersten Mal gedruckt.

Berühmt ist die Ruine für die Aussicht ins Donautal und auf den Strom, da man die Umgebung der Felsen nahe der Burg abgeholzt hat, ergeben sich nun völlig neue Ausblicke und Fotostandpunkte, so dass es wenig Rolle spielt, dass man die Ruine nur in der Saison betreten kann, derzeit also ausgesperrt ist. Etwas abseits des Weges von der Ruine zum bekannten Wallfahrtsort Maria Langegg liegt die Tischwand, die aufzusuchen sehr lohnt. Von einem felsigen Vorgipfel genießt man eine wirklich traumhafte Sicht zur Donau und zum Jauerling. Allerdings nur zu einer Zeit, wenn die Laubbäume noch nicht ganz ausgetrieben haben. Eine Warte auf diesem Punkt wäre eine besondere Attraktion. Der Weg zur Tischwand und zu der Aussichtskanzel ist zwar nicht markiert, aber kaum zu verfehlen. Die in manchen Karten eingezeichnete Markierung existiert ebenso wenig wie die Markierung 17, auf der man sich einen – relativ kurzen – Marsch auf Asphalt ersparen könnte. Zudem führt die in manchen Karten vermerkte Route 17 durch derzeit aus forstlichen Gründen gesperrtes Gebiet.


Das große Wagnis

Wer es dennoch wagt, steht bald vor einem Gatter, dessen Tor ein bemerkenswert großes Schloss trägt. Der Weg vom Dorf Aggstein über die Ruine nach Maria Langegg bietet viel Abwechslung. Mit viel Glück bekommt man auch Mufflons zu Gesicht, die sich in dem von Urgesteinsfelsen durchsetzten Terrain offensichtlich sehr wohl fühlen. Sehenswert sind die Wallfahrtskirche und das ehemalige Servitenkloster Maria Langegg. Vom Parkplatz im Dorf Aggstein steigt man (Wegweiser "Ruine") auf der roten Markierung an, erreicht eine schmale Asphaltstraße und gelangt auf dieser in einer Dreiviertelstunde zur Ruine.

Rot markiert – Nummer 05 – ist auch der weitere Weg. Beim verfallenen Ödhof hält man sich links, am oberen Ende einer Futterwiese erreicht man einen alten Fahrweg, der direkt auf dem Kamm zum höchsten Punkt der Tischwand führt. Dem Kamm weiter folgend geht es steiglos zur felsigen Aussichtskanzel. Ab Ruine eine Dreiviertelstunde. Zurück zum Ödhof und weiter auf der roten Markierung nach Maria Langegg. Gehzeit ab Tischwand ebenfalls eine Dreiviertelstunde. Der Rückweg erfolgt auf der Anstiegsroute – ohne Abstecher zur Tischwand, bis zum Dorf Aggstein braucht man dann 1 1/2 Stunden.