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Rücktritt: William Donaldson

Foto: AP /Evan Vucci
New York - Der Chef der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, William Donaldson, hat seinen Rücktritt erklärt. Seine Entscheidung begründete Donaldson am Mittwoch in New York damit, dass für ihn die Zeit gekommen sei, "wieder in den Privatsektor und zu meiner Familie zurückzukehren". Die Amtszeit von Donaldson, der an diesem Donnerstag seinen 74. Geburtstag feiert, lief eigentlich noch bis 2007. Der SEC-Chef war jedoch zuletzt von Geschäftsleuten und Politikern stark dafür kritisiert worden, dass er die Börse zu stark regulieren wolle. Erst im April hatte er einen umstrittenen Plan zur Neuordnung des Aktienhandels durchgesetzt.

Langjähriger Freund der Familie Bush

Donaldson ist ein langjähriger Freund der Familie von Präsident George W. Bush. Die Leitung der Börsenaufsicht hatte er im Februar 2003 übernommen. Donaldson trat damals die Nachfolge von Harvey Pitt an, dem vorgeworfen worden war, zu lasch mit der Reihe von Bilanzskandalen umgegangen zu sein. Donaldson ist ein alter Hase an der Wall Street. 1959 war er Mitbegründer der Investmentbank Donaldson, Lufkin & Jenrette, zwischen 1990 und 1995 der Vorsitzender der New Yorker Börse. Außerdem war er Verwaltungsratschef des großen Versicherungsunternehmens Aetna.

Die SEC (Securities and Exchange Commission) hat den Auftrag, die Interessen der Anleger am Markt zu schützen. Sie ist für die Neuzulassung von Wertpapieren zum Börsenhandel zuständig und überwacht die Börsengeschäfte. Zu den Aufgaben der Behörde gehört es zudem, Insiderhandel und Preismanipulationen aufzudecken. Ferner ist sie für die Prüfung von Bilanzen zuständig. Die SEC ist zugleich eine Strafverfolgungsbehörde, die Ermittlungen gegen Unternehmen führen und Anklage erheben kann. (APA)