Wien - Der Trend zu mehr Aufzugsunfällen hält weiter an. So lautete das Resümee des TÜV-Sicherheitsberichtes 2005.

Im Jahr 2004 wurden doppelt so viele Unfälle wie im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre gemeldet: rund 5.000 Menschen mussten im vergangenen Jahr aus Aufzügen befreit werden, 60 kamen bei einem Unfall zu Schaden und zwei Personen bezahlten die Lift-Fahrt mit ihrem Leben.

Jeder fünfte Lift hat Sicherheitsmängel

Im Zuge der jährlichen TÜV-Aufzugsprüfungen wurden außerdem an jedem fünften Lift Sicherheitsmängel festgestellt. Die Unfallursachen sind vor allem bei älteren Aufzügen zu finden, die wesentliche Sicherheitselemente entbehren. An der Spitze stand mit rund 19 Prozent, wie bereits im Jahr 2003, das unpräzise Anhalten der Kabine. Besonders Senioren würden über die oft mehrere Zentimeter hohe Stufe stürzen. Der Einbau eines moderneren Antriebssystems könnte dieses Problem beseitigen.

Automatische Fahrkorbtüren

Ältere und gebrechliche Menschen werden oft zu Opfern von automatischen Fahrkorbtüren. Bei rund 17 Prozent der Unglücke würden Personen in den Türen eingezwängt oder stolpern. An dritter Stelle mit fast 14 Prozent finden sich Aufzüge ohne Innentüre, die vor allem für Kleinkinder gefährlich werden können. Diese laufen Gefahr, dass ihnen in dem oft nur 15 mm breiten Spalt zwischen Fahrkorb und Außenwand Hände oder Arme eingezogen werden.

TÜV fordert einheitliches Sicherheitsniveau

Ursachen für den negativen Trend in Sachen Unfallhäufigkeit liegt unter anderem im unterschiedlich hohen Sicherheitsniveau. Neue Aufzüge verfügen über einen zeitgemäß hohen Sicherheitsstandard, während bestehende Liftanlagen nach dem jeweiligen Sicherheitsniveau zum Zeitpunkt ihrer Errichtung gebaut wurden. Eine Gewöhnung an unterschiedliche Anlagen sei zunehmend schwieriger. Die TÜV forderte daher ein einheitliches Sicherheitsniveau für alle Aufzüge in Österreich.(APA)